Ein ordentliches WC ist das A und O. Wenn das Papier ausgeht, steckt man ganz schön – in Schwierigkeiten.
Gastwirt Erich Frensdorff füllt deshalb regelmässig die Rollen nach. 110 Meter Toilettenpapier brauchen seine Gäste pro Tag. Das machte bis anhin 2,5 Rollen. Doch seit Ende Januar hat sich der Verbrauch plötzlich verdoppelt.
Halb so viel Papier für den gleichen Preis
Was ist passiert? Der Wirt möchte es genau wissen. Er zählt nach und findet schnell eine Erklärung: Eine kürzlich gekaufte Rolle WC-Papier von M-Budget enthält 200 Coupons. Das ergibt eine Gesamtlänge von 25 Metern.
Zum Vergleich untersucht Erich Frensdorff auch eine M-Budget WC-Rolle, die er letztes Jahr eingekauft hat. Hier zählt er 380 Coupons. Das sind 47,5 Meter WC-Papier.
Verdeckter Preisaufschlag von M-Budget
Das neue WC-Papier ist erheblich kürzer. Deshalb muss Frensdorff die Rollen viel häufiger wechseln und ist entsprechend verärgert: «Zuerst einmal hatte das alte Papier eine bessere Qualität. Es war reissfester. Aber es hatte jeweils auch viel mehr Papier auf der Rolle. Ich musste weniger einkaufen und weniger nachfüllen.» Und wenn man genau überlege, so der Wirt der Aarauer Waage, habe die Migros dank dieser Neuerung wahrscheinlich auch mehr zu tun. «Das heisst, wir haben alle mehr Arbeit. Und ärgern uns auch ein Bisschen mehr.»
Die Migros hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Erich Frensdorff hat genau nachgerechnet und den verdeckten Preisaufschlag entlarvt: Ein Blatt M-Budget-Toilettenpapier kostet neuerdings sechs Prozent mehr.
Migros sagt, die Qualität sei besser
Der Grossverteiler schreibt dazu: «Der Preisanstieg ist in der verbesserten Qualität und dem aufwändigeren Herstellverfahren begründet.» Die Kunden hätten ein flauschigeres Toilettenpapier gewünscht. Dies habe aber zur Folge, dass der einzelne Coupon dicker wurde. Aus diesem Grunde habe die Migros entschieden, die Rollen weniger lang zu machen.