Migros lanciert mit «M-Check» ein neues Nachhaltigkeits-Prädikat für ihre Produkte. Unbekannte Label lässt sie von den Produkten verschwinden und ersetzt diese durch den «M-Check»-Aufdruck. Die Detailhändlerin ist überzeugt, damit Ordnung in den Label-Dschungel zu bringen. Skeptischer sind Kundinnen und Kunden: Nach einem Bericht des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» äussern einige ihre Zweifel am angeblichen Ziel der Migros. Die Idee sei zwar grundsätzlich gut, umgesetzt sei sie aber falsch.
«Migros sollte die Bio-Knospe einführen»
Für problematisch halten manche Kunden den Alleingang der Migros: Arthur H. zum Beispiel findet in seinem Kommentar, Migros hätte sich mit anderen Grossverteilern zusammentun sollen. Und Kurt H. ist überzeugt, dass solche firmeneigenen Nachhaltigkeits-Prädikate «nichts bringen».
Auch Hansruedi N. glaubt, dass Migros das Problem falsch angeht: «Aufräumen im Label-Dschungel hiesse doch zum Beispiel: Auf Migros-Bio verzichten und dafür die bewährte Bio-Knospe auch in der Migros einführen.» Andrea E. würde es begrüssen, wenn der «M-Check» nicht nur die positiven Aspekte eines Produkts aufzeigen würde. Sie ist der Meinung, dass Migros damit auch transparent machen sollte, wenn ein Produkt beispielsweise Palmöl enthält.
«Kritik an Labeln aushebeln»
Tatsächlich gehe es der Migros doch darum, Kritik an gewissen Labeln auszuhebeln, schreibt schliesslich Tobias H. in seinem Online-Kommentar. Ganz nach dem Motto: Wenn der Kunde gar nicht mehr weiss, welches Label sein Produkt trägt, wird er sich auch nicht davon abwenden, wenn das Label in die Kritik kommt. Alles in allem, findet Tobias H., sei der «M-Check» von Migros «Augenwischerei».
Migros «schätzt Verbesserungs-Vorschläge»
«Espresso» hat die Kommentare der Detailhändlerin vorgelegt. Auf einzelne Punkte will Migros zwar nicht eingehen, Sprecherin Alexandra Kunz sagt aber in einer allgemeinen Stellungnahme, Migros schätze es, wenn Kundinnen und Kunden «Verbesserungs-Vorschläge» machen würden. Optimierungen werde man sicherlich nicht scheuen. Und sie versichert: «Kundinnen und Kunden müssen sich in Sachen Transparenz absolut keine Sorgen machen.» Entweder man finde weiterführende Informationen zu einem Produkt auf dessen Rückseite oder dann auf der zusammen mit dem «M-Check» eingeführten Internetseite www.m-check.ch.