Die Ankündigung im Sommer hatte aufhorchen lassen: UPC Cablecom erhöht die Anschlussgebühren auf nächstes Jahr um 3.70 Franken pro Monat. Ohne mehr Leistung für die Kunden – ausser dass nun eine Servicegebühr inklusive ist. Auf Nachfrage von «Espresso» hatte das Büro des Preisüberwachers damals bestätigt, es werde geprüft, ob man in solchen Fällen überhaupt noch eingreifen könne.
Genügend Alternativen für Kunden
Nun bestätigt Preisüberwacher Stefan Meierhans in einer Mitteilung: «Eine behördliche Festlegung des Endkundenpreises für den Kabelanschluss von UPC Cablecom ist zum heutigen Zeitpunkt […] nicht angezeigt.» Sprich: Der Preisüberwacher hat bei Preisanpassungen von UPC Cablecom kein Mitspracherecht mehr. Dies, weil praktisch allen Cablecom-Kunden Alternativen zur Verfügung stehen, seien es Dienstleistungen bei der Swisscom, bei Sunrise oder kleineren Kabelnetzbetreibern.
«Espresso» vom 23.07.15:
«Die Technologie hat die Regulierung überholt», erklärt Stefan Meierhans gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1. Neben Kabel- und Telefonleitungen würden nun an immer mehr Orten auch noch Glasfaserkabel dafür sorgen, dass Kunden die Wahl hätten. Der Wettbewerb spiele – und wenn das der Fall ist, hat der Preisüberwacher von Gesetzes wegen keinen Handlungsspielraum mehr.
Genaue Beobachtung des Markts
Frühere Beiträge:
UPC Cablecom hatte seit Jahren gefordert, dass der Preisüberwacher auf die Preisgestaltung keinen Einfluss mehr nehmen dürfe. Dass nun im Telekommarkt die Preise willkürlich nach oben gehen, glaubt Stefan Meierhans indes nicht: «Ich habe grundsätzlich Vertrauen in den Markt.» Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – getreu diesem Motto verspricht der Preisüberwacher nun, den Markt genau zu beobachten.
Insbesondere weil mit Swisscom und UPC Cablecom zwei grosse Unternehmen den Markt dominieren würden, will Stefan Meierhans auch nicht ausschliessen, dass sich die Einschätzung der Wettbewerbssituation in Zukunft wieder ändert. Falls sich herausstelle, dass der Markt doch nicht spielt, würde der Preisüberwacher zusammen mit der zuständigen Wettbewerbskommission eingreifen, so Stefan Meierhans weiter.