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Multimedia Schlechter Empfang an der Grenze: Ein unlösbares Problem?

Seit Jahren kämpfen Schweizer in der Nähe der Grenze mit schlechtem Handy-Empfang. Grund sind die höheren Grenzwerte, mit denen ausländische Anbieter ihre Funkwellen verbreiten dürfen. Um dies zu kompensieren müssten die Schweizer Anbieter viel mehr Antennen aufstellen. Und das lohnt sich nicht.

Ein «Espresso»-Hörer aus dem Baselbiet berichtet, dass er selbst 15 Kilometer hinter der französischen Grenze lediglich mit französischen Anbietern telefonieren könne. Die Swisscom rät ihm dazu, die automatische Netzwahl seines Telefons abzustellen, und manuell das Swisscom-Netz zu wählen. Doch dies nützt dem Swisscom-Kunden nichts, als selbständig Erwerbender muss er ständig erreichbar sein.

Besonders Genfer-, Bodensee und Raum Basel betroffen

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Swisscom-Sprecher Sepp Huber sagt, dass das Empfangs-Problem vor allem in den Ballungszentren am Genfersee, im Raum Basel und am Bodensee seit Jahren bestehe.

Bei den Seen kommt zur Grenznähe erschwerend dazu, dass sich ausländischen Handy-Strahlen kein Hindernis in den Weg stellt, im Raum Basel kommen stärkere Strahlen unter Umständen gleich aus zwei Ländern, Frankreich und Deutschland.

Um die geringere Leistung zu kompensieren, müssten auf Schweizer Seite viel mehr Antennen aufgestellt werden, erklärt Telekom-Experte Ralf Beyeler von Comparis. Dies wäre ein grosser Aufwand für relativ wenige Betroffene, sagt Beyeler weiter.

Der Anbieter Salt schreibt dazu auf Anfrage: «Die Schweizer Anbieter müssen insbesondere im Grenzgebiet mehr Antennen erstellen als die ausländischen, um den Kunden die gewünschte Abdeckung zu bieten. Dies verteuert den Netzausbau erheblich.»

Höhere Grenzwerte für Schweizer Antennen sind ein heisses Eisen

Eine Anhebung der Grenzwerte für Mobilfunk-Antennen auf Schweizer Seite würde das Problem entschärfen und landet immer wieder auf dem politischen Parkett. Zuletzt hat der Bundesrat diesen Frühling angekündigt, eine Erhöhung werde in Betracht gezogen. Der Bund rechnet jedoch schon jetzt mit Widerstand. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung erachtet laut Bundesamt für Statistik die Strahlung von Mobilfunkantennen als gefährlich oder eher gefährlich.

Keine Option ist die länderübergreifende Zusammenarbeit. Es gibt zum Beispiel Gesetze, die ausschliessen, dass das Schweizer Handy-Signal über ausländische Antennen verbreitet würde.

Ausserdem sind jeweils grenzüberschreitende Verhandlungen schwierig. So haben die französischen Behörden diesen Sommer am Flughafen Basel-Mulhouse die schnellen Schweizer Verbindungen gekappt. Im Herbst könnte es dann sogar gar kein Signal von Schweizer Anbietern mehr geben.

Telefonieren über WLAN als mögliche Lösung

In kleinem Rahmen gibt es jedoch Hoffnung in den Grenzgebieten. Salt hat bereits das sogenannte Wifi-Calling eingeführt, Konkurrent Swisscom soll noch diesen Sommer folgen. Damit kann an Orten mit schlechtem Mobilfunk-Empfang, z.B. in den eigenen vier Wänden, über das WLAN-Netz telefoniert werden. Dafür braucht es jedoch ein neueres Mobiltelefon, zurzeit bietet nur ein Modell von Samsung den Dienst an.

Wer unter schlechtem Empfang leidet, für den kann sich unter Umständen der Wechsel zur heimischen Konkurrenz lohnen. Die Anbieter haben im Internet Netzabdeckungs-Karten aufgeschaltet, bei denen sich der Empfang für jeden Ort der Schweiz vergleichen lässt.

Im Gebiet im Baselbiet, in welchem der erwähnte «Espresso»-Hörer und Swisscom-Kunde Mühe hat, bieten zum Beispiel demnach Sunrise und Salt einen besseren Empfang als die Swisscom.

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