In diversen Internetforen liest man zurzeit nichts gutes über den Online-Handy-Shop swiss-electronic.ch. Und auch auf der «Espresso»-Redaktion häufen sich die Beschwerden. Beinahe täglich melden sich Zuhörer, die alle das gleiche erleben.
Zum Beispiel Eva Opitz: «Mein Sohn wünschte sich ein bestimmtes Handy, welches ich dann auf swiss-electronic.ch bestellt habe. Ich habe Vorauskasse geleistet und ausser einer Bestellbestätigung nichts mehr erhalten.» Telefonisch ist die Firma nicht erreichbar, deshalb fragte Frau Opitz mehrmals per Mail nach. Doch: «Es herrscht einfach Funkstille.»
Die «Espresso»-Recherche zeigt: Der Firmeninhaber der Traduno GmbH, welche diesen Onlineshop betreibt, heisst Timo Nothhelfer. Dieser beschäftigte die «Espresso»-Redaktion bereits schon einmal.
Damals mit dem Onlineshop enovo.ch. Zig Kunden reklamierten, weil sie seit Monaten auf das bestellte Handy warteten. «Espresso» warnte bereist zwei Mal vor diesem Shop. Auffallend war: Jedes Mal, wenn die Redaktion Timo Nothelfer mit einzelnen Fällen konfrontierte, wurden diese umgehend erledigt. Im November 2013 war dann aber Schluss. Enovo meldete Konkurs an, und Kunden, die ihre Ware noch nicht erhalten hatten, verloren ihr Geld.
Ist Verlass auf swiss-electronic?
Geschieht nun das gleiche wieder mit swiss-electronic? Vor dem Mikrofon will Timo Nothhelfer nicht Stellung nehmen. Er schreibt «Espresso»: «Die Kundenbeschwerden der letzten Wochen sind durch ein Problem mit unserem IT-System entstanden, wodurch wir über eine gewisse Zeit auf einen Teil der Bestellungen und E-Mails nicht zugreifen konnten. Sämtliche Problemfälle werden jedoch gerade aufgearbeitet und jeder Kunde bekommt garantiert seine Lieferung oder sein Geld zurück, wenn er dies wünscht.»
Ganz ähnlich klang die Stellungnahme vor zwei Jahren, als es um die Firma Enovo ging. Ob über kurz oder lang auch der neue Onlineshop Swiss-Electronic verschwinden wird, ist schwierig zu beurteilen. Das Beispiel von Eva Opitz lässt aber nichts gutes ahnen. Entsprechend ist sie auch wenig optimistisch: «Ich wünsche mir nur, dass das Geld nicht verloren ist und das Handy vielleicht doch noch geliefert wird. Aber dass ich es meinem Sohn an Weihnachten übergeben kann, daran zweifle ich.»
Beim Onlineshopping gibt es einiges zu beachten
Immerhin besteht für Frau Opitz noch Hoffnung: Nach der Intervention von «Espresso» wird sie von Swiss Electronic kontaktiert. Leider sei das Modell gerade ausgegangen, so die Begründung für die Lieferverzögerung. Die enttäuschte Kundin hat nun ihr Geld zurück verlangt.
Dieser Fall zeigt: Bei Online-Bestellungen ist Vorsicht geboten. Vor allem, wenn die einzige Zahlungsart die Vorauskasse ist oder wenn zum Beispiel keine Telefonnummer aufgeführt ist, die Kunden bei Problemen anrufen können. Weitere Tipps für ein frustfreies Online-Shopping finden Sie in unserer grauen «Service»-Box.