Per Brief informiert die Swisscom derzeit alle Vivo Casa***-Kunden darüber, dass ihr Abonnement für Festnetztelefonie, Internet und Fernsehen in ein neues Abo umgewandelt wird. Das Problem: Wer den Brief nicht genau liest, greift bald tiefer in die Tasche.
Das Informationsschreiben sieht einer Werbesendung zum Verwechseln ähnlich. Aber Achtung! Während in den ersten drei Abschnitten vor allem über Vorteile und Angebote informiert wird, heisst es ganz unten im Text: «Ohne Ihren Gegenbericht oder Ihre Vertragsbeendigung […] werden wir Ihr Abo auf Vivo S umstellen». Grund für die Umstellung ist laut Swisscom, dass das Vivo Casa***-Abo seit zwei Jahren nicht mehr angeboten und daher nun abgelöst wird.
Langjährige Kunden ziehen den Kürzeren
Das Problem: Beim Vivo Casa***-Abo gibt es zwei verschiedene Vertragsvarianten. Während jene Kunden mit einem neueren Abonnement von der Umstellung bei gleichbleibendem Preis von besseren Leistungen profitieren, werden alle langjährigen Kunden mit einem alten Vivo Casa***-Abo bestraft. Dieses Abo kostete bisher 99 Franken pro Monat. Das neue Abo, welches die Swisscom empfiehlt, beinhaltet deutlich mehr Leistungen und kostet monatlich 109 Franken. Es entspricht also einem Upgrade.
Die Abos im Vergleich
Im Begleitbrief kann der Kunde schliesslich entnehmen: Das Pendent zum ganz alten Vivo Casa***-Abo wäre das Vivo XS-Abo für 89 Franken pro Monat. Dieses Abo kriegt aber nur, wer sich fristgerecht bei der Swisscom meldet.
Swisscom will kulant sein
«Auch so kann man Umsatz generieren», nervt sich ein enttäuschter Swisscom-Kunde. Man werde so über den Tisch gezogen. Die Swisscom ihrerseits bestreitet dies. Die Kunden hätten schliesslich die Möglichkeit, auf das günstigere Abonnement zu wechseln. Immerhin: Swisscom-Sprecherin Annina Merk verspricht Kulanz. Wenn jemand die gesetzte Frist verpasse oder den Brief nicht verstanden habe, werde man den Fall prüfen, so Merk gegenüber «Espresso».