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Teure Webseiten: Fragwürdiges Geschäftsmodell von Euroweb
Aus Espresso vom 23.04.2015. Bild: WDR
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Multimedia Teure Webseiten: Fragwürdiges Geschäftsmodell von Euroweb

Das deutsche Internet-Unternehmen Euroweb geht in der Schweiz gezielt auf Kundenfang bei Kleinunternehmen mit wenig Erfahrung. Versprochen werden günstige Konditionen und Gratisdienstleistungen. Doch wer unterschreibt, muss teuer bezahlen. Die Dienstleistungen sind alles andere als gratis.

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Verzweiflung, Tränen und Scham. So reagieren Betroffene, die dem Konsumentenmagazin «Espresso» auf Radio SRF 1 von ihren Erfahrungen mit Euroweb berichten. Alle sind Klein- und Kleinstunternehmer – Coiffeure, Ernährungsberaterinnen und selbständige Handwerker. Alle fühlen sich über den Tisch gezogen. Und alle berichten von fast identischen Erfahrungen mit der deutschen Internet-Firma Euroweb.

Webseite für mehr als 21‘000 Franken

Zum Beispiel eine selbständige Ernährungsberaterin aus dem Kanton Zürich. Man wolle sie als Referenzkundin gewinnen, deshalb wäre für sie die Gestaltung einer Internetseite quasi gratis, versprechen Euroweb-Angestellte im Gespräch. Normalerweise koste eine Webseite 19‘000 Franken und mehr. Für sie würden bloss einmalig 750 Franken fällig.

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«Espresso» erklärt, wie Betroffene vorgehen können. Weiter

Erst als die Vertreterinnen nach Vertragsunterzeichnung verdächtig schnell verschwinden, schöpft die Betroffene Verdacht und studiert den Vertrag nochmals genauer. Und kann kaum fassen, wie ihr geschehen ist: Die unerfahrene Kleinunternehmerin hat ohne Wissen und Absicht einen vierjährigen Servicevertrag unterschrieben, für mehr als 21‘000 Franken.

Im Kleingedruckten steht «Achtundvierzig Monate»

Ähnlich erging es weiteren Betroffenen aus unterschiedlichen Kantonen. Auch sie berichten davon, dass im Verkaufsgespräch mit Euroweb etwas Anderes versprochen wurde, als schlussendlich im Vertrag stand. Und auch sie stehen vor Forderungen im Umfang zwischen 14‘000 und 20‘000 Franken – Beträge, die sie sich als Kleinstunternehmer nicht leisten können. Dank der geschickten Gesprächsführung der Euroweb-Vertreter ist auch ihnen entgangen, dass auf dem Vertrag in kleiner Schrift und ausgeschrieben «Achtundvierzig Monate» steht.

Euroweb bestreitet Vorwürfe

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Senden Sie eine Beschwerde an das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Ein entsprechendes Formular finden Sie hier.

Auf Anfrage von «Espresso» reagiert Euroweb zwei Wochen lang nicht. Erst bei der vierten Anfrage schickt das Unternehmen eine schriftliche Stellungnahme: «Im Rahmen unserer Vertragsgespräche haben Falschinformationen, Aufbau von Druck oder Täuschungen keinen Platz.» Man habe mit den Vertreterinnen Rücksprache gehalten, schreibt Euroweb weiter. Diese bestätigten, «dass in dem Gespräch keine falschen Versprechungen gemacht wurden». Dazu komme: Im Vertrag sei klar ersichtlich, dass die Verträge für 48 Monate gälten. Und unterschrieben sei unterschrieben.

«Drohungen, Einschüchterungsversuche, Rechnungen»

Bei den Betroffenen ist die Verzweiflung gross. Sie sind Kleinstunternehmer und fürchten sich wegen den hohen Forderungen vor dem finanziellen Ruin. «Da ist eine grosse Wut und man schämt sich auch, weil man denkt, so etwas passiert mir sicher nicht. Und genau mir passiert es! Es ist wirklich fast nicht auszuhalten. Monat für Monat kommen Rechnungen, man wird bedroht, es klingelt immer wieder das Telefon – es ist zum Verzweifeln!»

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