Das Kantonslabor Genf hat für die welsche Konsumentensendung «A Bon Entendeur» 18 Proben von Zuchtlachsen aus Schweizer Läden untersucht. In 15 wurden Ethoxyquine oder deren Abbauprodukte nachgewiesen. In einem Lachs aus dem Globus und einem aus der Migros wurden hohe Konzentrationen von über 1000 Mikrogramm pro Kilogramm gefunden.
Globus hat den Lachs aus dem Sortiment genommen, Migros schreibt in einer Stellungnahme, dass bei eigenen Stichproben noch nie Grenzwerte für Pestizide überschritten wurden. Dies ist bei Fischen und Ethoxyquinen kein Wunder: Es gibt im Gegensatz zu Fleisch bei Fisch keinen Grenzwert für die Chemikalie.
Ethoxyquin auch in Biolachsen
Einzig in Biozuchten ist in der Schweiz und der EU der Einsatz von Ethoxyquin verboten. Im Test des Genfer Kantonslabors wurde jedoch bei zwei Biolachsen nachgewiesen, dass den Fischen kontaminiertes Futter verabreicht wurde. Dies könnte sein, weil Bio- und herkömmliches Futter oft am selben Ort hergestellt werden.
Trotzdem: Der Genfer Kantonschemiker rät zum Kauf von Bio-Zuchtlachsen, um Ethoxyquinen möglichst aus dem Weg zu gehen. In der konventionellen Zucht wird der Stoff nämlich praktisch überall eingesetzt. Lediglich in einer Probe wurde kein Ethoxyquin nachgewiesen.
EU-Verbot der Chemikalie in der Fischzucht 2020
Die Resultate des Tests sind ähnlich wie diejenigen, die das Kantonslabor Genf vor zwei Jahren für den «Kassensturz» gemacht hat. Damals waren in 14 von 15 Proben Ethoxyquine gefunden worden. Auch damals gab es verunreinigte Biolachse. Schon damals hatte Patrick Edder ein totales Verbot im Fischfutter gefordert.
Nun hat die EU reagiert. Letzten Sommer hat sie entschieden, die Verwendung von Ethoxyquinen zu verbieten, falls kein Nachweis erbracht wird, dass die Stoffe für den Konsumenten unbedenklich sind. Gelingt dieser Nachweis der Industrie nicht, ist der Einsatz ab 2020 verboten. Bis dahin sollte Ersatz gefunden werden, der sowohl effektiv als auch sicher ist.