Igel haben ihren eigenen Umgang mit gefährlichen Situationen: «Wenn sich Igel bedroht fühlen, dann fliehen sie nicht, sie bleiben und machen einfach eine Stachelkugel. Der Rasenmäher-Roboter entscheidet dann, was passiert», sagt Bernhard Bader, Geschäftsleiter des Vereins Pro Igel.
Die «jungen Igel» wurden zerhäckselt
Der Verein machte deshalb eine Stichprobe. Ein Kohlkopf sollte einen erwachsenen, eingerollten Igel simulieren, ein Apfel ein junges Tier. Pro Igel liess darauf mehrere Rasenmäher-Roboter losfahren. Ergebnis: Vor dem Kohlkopf stoppten alle Geräte, vor dem Apfel hingegen machte nur eines halt. Die anderen verhäckselten das Testobjekt.
Die kleine Stichprobe zeigt deutlich, dass diese Apparate bei der Sicherheit immer noch Defizite aufweisen. Offensichtlich bei kleinen Objekten, die sich nahe am Boden befinden, fahren sie einfach weiter statt zu stoppen. Das bedeutet: Auch Menschen sollten aufpassen, vor allem kleine Kinder.
Schärfere Zulassungregeln geplant
2015 berichtete der «Kassensturz» über zwei Unfälle, bei denen je ein Knabe durch einen Rasenmäher-Roboter schwer verletzt worden war. Seither gab es zwar laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) zumindest in der Schweiz keine ähnlich gravierenden Fälle mehr.
Die Hersteller haben aber auch versprochen, sie würden weiter an der Sicherheit dieser Geräte arbeiten. Die Behörden haben derweil eine Verschärfung der Zulassung aufgegleist.
Die neue EU-Norm sieht einen sogenannten Prüfschuh-Test vor: «Mit einem künstlichen Fuss will man testen, ob das Gerät hineinschneidet und Verletzungen verursachen könnte», erklärt Tobias Jakob von der BFU. Wann die neue Norm in Kraft tritt, ist noch offen.
Tobias Jakob empfiehlt grundsätzlich: «Solche Geräte sollte man nie unbeaufsichtigt fahren lassen. Und Kinder und Tiere nicht in ihre Nähe lassen.»