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Reingelegte Bodyguards: Sicherheitsfirma ködert Stellensuchende
Aus Kassensturz vom 12.05.2015.
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 53 Sekunden.

Arbeit Reingelegte Bodyguards: Sicherheitsfirma wechselt wieder Name

Der Auftritt der Sicherheitsfirma P-Guards ist grossspurig, der Chef inszeniert sich als Promi-Bodyguard. Angeblich sucht er Mitarbeiter. Doch Interessenten müssen erst eine teure Ausbildung machen. Ein «Kassensturz»-Reporter recherchiert undercover und deckt das Geschäftsgebaren der Firma auf.

«Ich würde mich schämen, mich mit diesem Zertifikat auf eine Stelle zu bewerben», sagt Kursteilnehmerin Susan G.. Sie habe keine Ahnung von Sicherheitsdienst, auch nach dem Kurs nicht. Ein anderer Kursteilnehmer ergänzt: «Viel Zeit haben wir mit Pausen verbracht.»

Ansonsten hätten sie stundenlang aus einem Ordner vorlesen müssen. Die beiden wollten sich beruflich verändern. Sie absolvierten die Ausbildung zum Detektiv- oder Sicherheitsagent bei der Firma P-Guards. Was sie dort erlebt haben, macht sie wütend.

Ein lukratives Geschäft

Die Firma P-Guards sucht auf ihrer Website ständig neue Detektiv- und Sicherheitsfachkräfte. Doch wer hier arbeiten will, soll vorher die firmeneigene Academy durchlaufen und am Schluss eine Prüfung bestehen. 26 Ausbildungs-Stunden kosten 3000 Franken. Pro Person.

Update 20.10.15

«P-Guards» heisst nun «Priority-Guards». Geschäftsführer ist wieder Patrick Baiata. Er bezeichnet sich als Promi-Bodyguard und kennt angeblich viele Stars. «Kassensturz» berichtete bereits mehrere Male über Patrick Baiata. Trotzdem erreichen «Kassensturz» Woche für Woche Hilferufe neuer Opfer. Sie kritisieren nach wie vor Baiatas Ausbildungskurse.

Ein lukratives Geschäft für Geschäftsführer Patrick Baiata. Er bezeichnet sich als Promi-Bodyguard und kennt angeblich viele Stars: Silvester Stallone oder Thomas Gottschalk.

Baiata: Ein alter Bekannter

«Kassensturz» berichtete bereits vor eineinhalb Jahren über Patrick Baiata. Damals hiess seine Firma noch P-Bewachung. Auch damals kritisierten etliche Teilnehmer Baiatas Ausbildungskurse.

Er verspreche ein Zertifikat, welches in der Sicherheitsbranche anerkannt sei und vor allem verspreche er einen Job, sagte damals ein Kursteilnehmer gegenüber «Kassensturz». Diese Versprechen halte er nicht ein.

Auch Giovanni S., einen weiteren Interessenten, köderte der Bodyguard mit einem Job: «Wenn du den Kurs machst, kannst du bei mir arbeiten», soll Baiata Giovanni S. gesagt haben.

«Kassensturz» schleust sich ein

Ein «Kassensturz»-Reporter bewirbt sich selber undercover für einen Kurs. Patrick Baiata lädt ihn zu einem Vorstellungsgespräch ein. Treffpunkt: Hotel Radisson Blu beim Flughafen Zürich. Das Vorstellungsgespräch findet im Restaurant statt. Es dauert gut 30 Minuten.

Baiata macht auch dem «Kassensturz»-Reporter Aussichten auf einen Job. Ebenfalls drängt er ihn, den Ausbildungsvertrag rasch und noch vor Ort zu unterschreiben.

Baiata widerspricht

Leere Jobversprechen, miese Kurse und wertlose Zertifikate. Diese Vorwürfe erheben auch weitere unzufriedene Kursteilnehmer. «Kassensturz» konfrontiert Patrick Baiata mit dieser Kritik. Baiata antwortet: Jeder Kurs sei ausgebucht und die Teilnehmer kämen alle freiwillig zu ihm.

Er betont: Er würde den Kursteilnehmern keine Jobs versprechen. Weiter sagt Baiata: «Es besteht die Möglichkeit für eine Teilzeit- oder Festanstellung.» Er könne aber nicht jeden anstellen.

Ein Promi-Bodyguard?

In sozialen Netzwerken und auf Youtube präsentiert Baiata seine Firma P-Guards in verschiedenen Videos. So inszeniert er sich in einem Video als Bodyguard beim letztjährigen Zürich Film Festival. Er habe angeblich den Hollywood-Schauspieler Liam Neeson beschützt.

Doch «Kassensturz» weiss: Baiata schlich sich heimlich in die Medienveranstaltung und spielte den Bewacher bloss. Beim Zürich Film Festival war Baiata nicht angestellt. Auch bei der Ankunft der Schweizer Fussball Nationalmannschaft im Zürcher Hallenstadion nach der WM aus Brasilien inszenierte er sich als Bodyguard.

Doch weder die Organisatoren noch der Schweizerische Fussballverband gaben P-Guards und Patrick Baiata einen Auftrag. Zu diesen Punkten wollte sich Baiata nicht äussern.

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