Sie sei felsenfest davon überzeugt gewesen, dass auch sie als bisherige Salt-Kundin gratis im Ausland surfen könne, schreibt eine verärgerte Kundin in einem Mail an das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» .
Auf der Salt-Homepage schaute sie unter ihrem Abonnement nach, ob dort ein Roaming-Volumen inklusive sei oder nicht. 2,4 Gigabyte pro Jahr, verspricht Salt im Internet.
Böse Überraschung in den Ferien
In den Norwegen-Ferien kam dann per SMS die böse Überraschung: Die Kundin habe schon für mehr als 100 Franken Roaming genutzt. Als sie sich bei Salt beschwerte, erhielt sie die Mitteilung, das Gratis-Roaming betreffe nur jene Kunden, die frisch einen Vertrag abschliessen, jedoch nicht bisherige Abonnenten.
Das geht so nicht, stellt der Ombudsmann der Schweizer Kommunikationsbranche, Oliver Sidler fest: «Wenn der Kunde auf der Internetseite unter den Informationen zu seinem Vertrag liest, dass Roaming inbegriffen ist, dann kann er davon ausgehen, dass das tatsächlich auch so ist.»
Das heisst, Kunden, die sich überrumpelt fühlen, können sich bei ihrem Mobilfunkanbieter melden. Die betroffene Kundin hat dies erfolgreich gemacht. Salt hat ihr eine Gutschrift versprochen. Salt schreibt auch gegenüber «Espresso», man prüfe nun den Text auf der Homepage. Bislang hat sich allerdings nichts geändert.
Stammkunden haben kein Recht auf Verbesserungen
Anders präsentiert sich die Sache hingegen bei Verbesserungen eines Angebots, während ein Handy-Vertrag noch am Laufen ist. Auch dies ist Gegenstand einiger kritischer Mails über Salt, die bei «Espresso» und «Kassensturz» eingegangen sind.
Der Ombudsmann sagt: Hier sei es grundsätzlich den Anbietern überlassen, ob sie auch bisherige Kunden von den Neuerungen – wie etwa Gratis-Roaming – profitieren lassen wollen oder nur die neuen Abonnenten.
In seiner schriftlichen Stellungnahme zieht Salt den Vergleich mit dem Auto-Leasing: Hier würden ja auch jene Konditionen gelten, die man beim Vertragsabschluss vereinbart habe. Stammkunden könnten ja dann nach Ablauf ihres Vertrages auch von den Neuerungen profitieren. Unter Umständen müssen sie aber lange darauf warten.