Ob zum Stromsparen, um psychisch besser abzuschalten oder den Internetkonsum der Kinder einzugrenzen – viele Leute schalten ihren Router regelmässig aus. Ein «Espresso»-Hörer möchte wissen, ob das die Lebensdauer des Routers verkürzt?
Dazu gibt es keine genauen Studien, doch Expertinnen und Experten sind sich einig: Es sollte kein Problem sein. Auch bei häufigem Ein- und Ausschalten bleibt die Lebensdauer eines Routers erhalten. Im Normalfall wird ein Router sowieso nicht in ein Alter kommen, in dem «Gebrechen» auftreten. Die meisten Geräte werden ersetzt, bevor sie kaputt gehen, weil sie nicht mehr auf dem Stand der neusten Technologie sind.
Bevor man seinen Router aussteckt, sollte man aber zwei Punkte beachten. Erstens: Internetanbieter können nachts automatisch Updates auf dem Router installieren. Besonders bei Sicherheitsupdates ist es wichtig, dass das möglichst bald geschieht. Ist der Router über Nacht nämlich ausgeschaltet, wird das Update auf die nächste Nacht verschoben und so weiter. Erst nach ungefähr einem Monat wird das Update stattdessen beim Aufstarten des Routers durchgeführt. In der Zeit dazwischen, können Sicherheitslücken entstehen.
Zweitens: Viele Geräte im Haushalt sind abhängig von einer Internetverbindung. Zum Beispiel Festnetztelefone, Überwachungskameras und Smart Home Devices wie Glühbirnen oder Heizungen. Diese Geräte funktionieren nicht oder nur eingeschränkt, solange der Router ausgeschaltet ist.
Internetanbieter empfehlen deshalb, den Router nachts nicht vom Strom zu trennen, sondern nur das WLAN, den Funk, auszuschalten. Diese Funktion ist je nach Gerät auf Knopfdruck oder per App verfügbar. Fährt man in die Ferien, kann es aber sinnvoll sein, den Router ganz auszuschalten. Dazu zieht man den Stecker oder verwendet eine Steckdosenleiste mit Schalter.
Jede und jeder muss für sich abwägen, ob und wann er seinem Router den Stecker ziehen möchte. Im Hinblick auf eine drohende Stromknappheit könnte es aber durchaus sein, dass sich mehr Haushalte nachtsüber eine Internetpause gönnen.