Für das Putzen mit elektrischen Zahnbürsten braucht es eine andere Technik als uns die Schulzahnpflege-Assistentin im Kindergarten gelehrt hat. Wir sagen wie:
Richtig manuel bürsten
Wer seine Zähne mit der herkömmlichen Bürste manuell putzt, spart nicht nur Strom, sondern übt auch seine koordinativen Fähigkeiten. Dabei gibt es folgendes zu beachten:
- Nicht mit viel Kraft, sondern sanft bürsten. Ein weiche oder mittelweiche Bürste benutzen
- Auf der Zahn-Innen- und Aussenseite senkrecht vom Zahnfleisch auf den Zahn bürsten. «Rot zu weiss» ist hier die Devise.
- Nicht kreisen, sonst werden Bakterien und Essensreste in die «Taschen» zwischen Zahn und Zahnfleisch geschoben.
- Auf der Kaufläche der hinteren Zähne darf waagrecht gebürstet werden.
- 3 Minuten mindestens.
Mit einer oszillierenden (drehenden) Bürste
Oszillierende Bürsten haben einen runden Bürstenkopf. Dieser dreht mehr als 50 Mal pro Sekunde in Kreisrichtung und zurück. Richtig putzen geht mit diesen Bürsten:
- Keine waagrechten oder senkrechten Bürstbewegungen wie mit der manuellen Bürste machen. Das Bürsten macht das Elektrogerät von selbst.
- Der runde Bürstenkopf muss sanft bei jedem Zahn auf Innenseite, Aussenseite und Kaufläche gelegt werden.
Mit einer Schall-Zahnbürste
Bei Schallzahnbürsten schwingt der Bürstenkopf über 500 Mal pro Sekunde hin und her. Dies bewirkt auch das für diese Bürste typische Summen. Anders als die oszillierende Bürsten bringen Schallzahnbürsten auch das Wasser/ Zahnpasta-Gemisch zum schwingen. Diese wird so durch die engen Zahnzwischenräume «gewirbelt» und kann dort Fluor ablagern und Bakterien wegschwemmen.
- Nur ohne Druck über die Zähne gleiten. Das Bürsten übernimmt die Schallzahnbürste selber. Wichtig: Nicht raspelnd bürsten wie bei der manuellen Bürste.
- Langsam von einem Zahn zum nächsten wandern. Beim Übergang spült der schwingende Kopf durch die «hydrodynamische Reinigung» auch Wasser/Zahnpasta-Gemisch durch die Zahnzwischenräume.
- 2 Minuten reichen. Dafür öfter.
Empfehlenswert: Zusätzlich Zahnseide nutzen
Zwischen den Zähnen reinigen die Bürsten nicht. (Ausser es bestehen grosse Zahnlücken.) Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, welche sich je nach Anwendung und Preis unterscheiden:
- Zahnseide: Bei engen Zahnzwischenräumen ist gewachste Seide empfehlenswert.
- Interdental-Bürstchen: Reinigen besser als Zahnseide. Sie sind jedoch anspruchsvoller anzuwenden, wenn die Zähne sehr nah aneinander stehen. Die Bürsten sind teurer als die Zahnseide.
- Wasser-Spritzsysteme: Bei diesem Gerät wird eine längliche «Düse» zwischen zwei Zähnen angesetzt und ein feiner Wasserstrahl zwischen diesen hindurchgeschossen. Die Verletzungsgefahr des Zahnfleisches ist kleiner als bei Zahnseide oder Interdentalbürste. Jedoch ist eine Reinigung der Zahnzwischenräume nicht gewährleistet, wenn der Wasserstrahl es bei enger Zahnstellung nicht schafft, zwischen den Zähnen durchzukommen. Die Düse dieser Spritzsysteme muss mit einer Basisstation mit Wassertank verbunden sein.
- Luft-Reinigungssysteme: Beim Ansetzen zwischen zwei Zähnen «schiesst» eine zahnbürstengrosse Düse mit einem Luftstrahl den Zahnzwischenraum frei. Anders als bei den Wassersystemen ist kein Schlauch zwischen Düse und Basisstation vorhanden. Die Düse muss allerdings regelmässig an der Ladestation geladen werden.
Weissmacher-Zahnpasten: Aggressives aus Tube
Weissmacher-Zahnpasten enthalten kleine Putzkörner, die Nikotin-, Kaffee- und Teeflecken entfernen sollen. Doch aggressive Produkte können Zahnhälse und Füllungen angreifen. «Kassensturz» testete im Jahr 2008 10 Weissmacher-Zahnpasten und sagt, welche sanft zu den Zähnen sind.
Quelle: richtigzaehneputzen.ch; Gesundheitssendung «Puls»