Wenn wir genüsslich unsere Pistazien knabbern, machen wir uns wohl kaum Gedanken darüber, was alles hinter dieser kleinen Nuss steckt. Dabei hat sie so einiges Interessantes zu bieten. Hier ein paar Fragen und Antworten:
Ist die Pistazie wirklich eine Nuss?
Nein. Botanisch gesehen ist die Pistazie eine Steinfrucht. Die Frucht wächst an bis zu zehn Meter hohen Bäumen, ist zuerst weiss und wird mit der Zeit rosig. Das ist das Zeichen dafür, dass sie reif ist. Entfernt man die rosige Fruchthülle, tritt zum Vorschein, was wir kennen: Die hellbraune Schale mit dem grünen Kern.
Warum sind Pistazien so teuer?
Sie müssen einen langen Produktionsprozess durchlaufen. Hinzu kommt, dass viel Ausschuss entsteht. Denn hat eine Pistazie mal den Boden berührt, darf sie nicht mehr weiterverarbeitet werden. Dies, weil sie sehr anfällig auf Schimmelpilze ist. Und gerät nur eine befallene Nuss in die Produktion, ist ein grosser Teil der Ernte gefährdet.
Einblicke in die Produktion:
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Bild 1 von 10. Der Produktionsprozess beginnt auf den riesigen Pistazien-Feldern. Hier zum Beispiel in Kalifornien. Bildquelle: American Pistachio Growers.
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Bild 2 von 10. Die Pistazien werden von Hand und mit grosser Sorgfalt gepflückt. Bildquelle: ABE.
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Bild 3 von 10. Dann findet die Vorreinigung statt, wo die Fruchthaut und Blätter entfernt werden. Bildquelle: ABE.
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Bild 4 von 10. Im Wasserbad schwimmen die leeren Schalen obenauf und werden so von den ganzen Nüssen getrennt. Bildquelle: ABE.
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Bild 5 von 10. Schlechte Kerne werden von Hand aussortiert. Bildquelle: ABE.
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Bild 6 von 10. Dann werden die Pistazien getrocknet. Entweder unter der heissen Sonne Irans oder in einem Ofen. Bildquelle: ABE.
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Bild 7 von 10. Nachdem sie in Europa angekommen sind, werden sie mittels Laser nochmals genau durchleuchtet. Es dürfen keine Keime auftauchen. Bildquelle: ABE.
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Bild 8 von 10. Die guten Pistazien werden dann im Salzwasserbad gesalzen. Da sie sehr trocken sind, nehmen sie das Salzwasser gut auf. Bildquelle: Galileo.
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Bild 9 von 10. Dann wird geröstet. Das Wasser verdampft, das Salz bleibt auf dem Kern. Bildquelle: Galileo.
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Bild 10 von 10. Schliesslich werden die Kerne noch zu gleichen Portionen verpackt. Bildquelle: Galileo.
Woher kommen die Pistazien?
Ursprünglich stammen sie aus dem Iran und dem Gebiet der heutigen Türkei. In den 30er-Jahren schmuggelte ein amerikanischer Forscher einige Pistazien-Samen aus dem Iran nach Kalifornien und begann die Pflanzen zu züchten.
Heute dominieren zwei Nationen den Pistazien-Markt: Iran und USA (Kalifornien). Das ist kein Zufall, denn dort fühlen sich die Pistazien-Pflanzen besonders wohl: Sie brauchen ein heisses und trockenes Klima.
Sind Pistazien gesund?
Ja. Eine Nuss hat gerade einmal drei Kilokalorien. Die verbraucht man schon fast beim Öffnen der Schale. Und Pistazien enthalten viele ungesättigte Fettsäuren.
Kann man auch geschälte Pistazien kaufen?
Ja, solche Nüsse sind in Spezialgeschäften wie Reformhäusern erhältlich.
Wie kriegt man hartnäckige Pistazienschalen geknackt?
Es ist manchmal zum Verzweifeln: Die eine oder andere Pistazie will sich einfach nicht knacken lassen. Muss man sie wegschmeissen? Auf keinen Fall! Es gibt nämlich einen einfachen Trick: Man nehme die halbe Schale einer bereits geschälten Pistazie, stecke sie in die Öffnung der widerspenstigen Pistazie und drehe sie um 90 Grad. Und schon ist die Nuss geknackt.
Sind Pistazien nur zum knabbern da?
Nein. Mit den grünen Kernen kann man auch lecker kochen. Auch SRF verwendet in seinen verschiedenen Kochsendungen immer wieder einmal Pistazien. Hier ein paar Beispiele: