Geschichten über Kaffeefahrten sind «Kassensturz»-Klassiker: Oft haben wir über Halsabschneider berichtet, die Leuten für teures Geld nutzlose Rheumadecken, Gesundheitsmatratzen oder wundersame Säfte aufschwatzen. Diese Scharlatane bekommen jetzt zunehmend Konkurrenz. Heute bieten auch Apotheker solche Wundermittelchen feil. Sie verkaufen Shuisana-Entschlackungspflaster, die auf die Fusssohle geklebt werden müssen, und die – oh Wunder – über Nacht Giftstoffe aus dem Körper ziehen sollen. Oder sie drehen ihren Kunden Phitenbändelchen an, in denen mikroskopisch kleine Titankügelchen eingearbeitet sind, die – hört hört – mit gesundheitsfördernden Informationen aufgeladen worden seien.
Gels gegen das Schnarchen, Paya-Pillen zum Abnehmen, Coffeinshampoo gegen Haarausfall. All diese nutzlosen Produkte verkaufen Apotheker und gucken dabei vertrauenerweckend aus ihren weissen Kitteln. «Unsere Kunden wollen das», sagen sie, «warum sollten wir es ihnen verwehren?» Wenn jemand solche Quacksalbereien möchte, soll er sie bekommen. Hm, dachte ich, das leuchtet ein. Diese Pharmazeuten geben jedem das, was er will. Warum auch nicht?
Da hätte ich noch ein paar Ideen: Liebe Apotheker, verkaufen Sie doch auch Elektrosmog-Chips, viele schwören darauf. Oder wie wär's mit Teslaplatten, die angeblich Kopfschmerzen lindern und Schnittwunden heilen? Damit machen Sie ein gutes Geschäft. Überlassen Sie die Vermarktung dieser Wundermittel nicht den Esoterikläden. In Ihr Sortiment gehören auch Räucherstäbchen, Ratgeber für Geistheiler und Wünschelruten.
Im weissen Kittel wirken Sie sehr glaubwürdig. Noch verkaufsfördernder wäre allerdings ein Rabe auf Ihrer Schulter.