«Kassensturz» hat zehn der meistverkauften Strumpfhosen der Stärke 20 DEN in einem spezialisierten Labor testen lassen. Die Preisunterschiede sind riesig: Eine Strumpfhose kann zwischen 63 Rappen und 47.50 Franken kosten.
Allerdings liegen alle drei Strumpfhosen unter zwei Franken auf hinteren Plätzen (M-Budget, Qualité & Prix, Prix Garantie). Aber schon für 2.90 Franken findet sich mit Ellen Amber aus der Migros eine Strumpfhose, die das Gesamturteil «gut» nur knapp verpasst hat. Sie ist top beim Kriterium «Scheuerbeständigkeit» und überzeugend beim Kriterium «Ziehfäden». Trotz günstigem Preis ist sie also recht unempfindlich.
Robuste Feinstrumpfhosen
Mit der «Scheuerbeständigkeit» und den «Ziehfäden» prüfte das Labor zwei Kriterien, die zeigen, wie robust und unempfindlich eine Strumpfhose ist. «Sehr gut» in beiden Kriterien schneiden hier die Strumpfhosen von Fogal und Wolford ab.
Am schnellsten war das Modell Falke Pure Matt durchgescheuert. Trotzdem schafft es die Strumpfhose auf eine «gute» Gesamtbewertung, denn die Passform und der Zustand nach dreimaligem Waschen sind ausgezeichnet, die Ziehfäden bewerteten die Testerinnen als «gut». Nur mittelmässig stuften sie die hässlichen Zieher bei der Strumpfhose Prix Garantie ein. Die übrigen Strumpfhosen erhielten in diesem Kriterium gute Noten.
Alle Maschen laufen, auch mit «Maschenstopp»
Der einzige Weg, (fast) ohne Laufmaschen durchs Leben zu kommen, ist tatsächlich, möglichst robuste Strümpfe zu tragen. Denn der Test zeigt: Ist einmal ein Loch da, laufen die Maschen bei allen getesteten Strumpfhosen – zwar unterschiedlich schnell, aber unaufhaltsam: rasend schnell bei Fogal, etwas gemächlicher bei Maddison. Wichtig bei Fogal: Die extrem gute Robustheit (Scheuern und Ziehfäden) gleicht die Schwäche beim Laufmaschenverhalten mehr als aus.
Selbst bei den beiden Marken Kunert und Falke, die auf der Packung einen «Maschenstopp» an den Fussspitzen versprechen, ist «der versprochene Effekt nicht festzustellen», wie Testleiterin Anna Keil vor der Kamera betont.
Kaputt nach der Wäsche
Robustes Material gegen Ziehfäden und Scheuern nützt nicht viel, wenn die Strumpfhose beim Waschen kaputtgeht – trotz Wäschesäcklein und Feinwaschmittel. Nach drei Wäschen fanden die Testerinnen in den beiden letztplatzierten Strumpfhosen (C&A-Eigenmarke Canda sowie M-Budget) kleine Löcher. Diese Strumpfhosen lassen sich nur vor der Wäsche tragen. Danach wandern sie in den Abfall.
Neben der Umweltbelastung ist das besonders für die Strumpfhose von Canda von C&A ärgerlich, bei deren Preis von 4.50 Franken die Konsumentin ein mehrmaliges Tragen erwarten darf. Apropos Umweltbelastung: Der Entwicklungsleiter von Wolford, Andreas Röhrich, kündigt für nächstes Jahr eine biologisch abbaubare Strumpfhose an, die man in den Laden zurückbringen könne und die dann vom Hersteller industriell kompostiert werde.
Ärgerliche Passformmängel
Strumpfhosen lassen sich im Laden nicht anprobieren. Deshalb nützt die beste Strumpfhose nichts, wenn sie nicht richtig passt und deshalb unangenehm zu tragen ist. Ob sie zu weit ist und rutscht, der Bund zu hoch reicht und rollt, stellt die Konsumentin erst nach dem Kauf fest. Deutliche Mängel entdeckten die Testerinnen bei Maddison. Manor will mit dem Lieferanten nach Verbesserungen suchen. «Sehr gut» passten die Strumpfhosen von Wolford und Falke, immerhin «gut» die zweite Haut von Kunert, Fogal und M-Budget.