Feinstrumpfhosen im Test - Laufmaschen-Desaster in allen Preisklassen

Riesige Preisunterschiede, Laufmaschen-Gefahr und Strümpfe, die nicht passen. Genau hinsehen lohnt sich vor dem Kauf.

Strumpfhosen haben einen grossen Nachteil: Man kann sie nicht anprobieren und nicht abschätzen, wie anfällig sie auf Laufmaschen sind. Höchste Zeit für einen Test: «Kassensturz» liess im deutschen Textilprüfinstitut Hohenstein gemeinsam mit «K-Tipp» zwölf der meistverkauften Feinstrumpfhosen der Stärke Denier 20 prüfen.

Riesige Preisunterschiede

Die Preisunterschiede sind riesig: Schon für 63 Rappen gibt es Strumpfhosen, die mit der Gesamtbewertung «genügend» abschneiden (Prix Garantie und M-Budget). Falke Matt Deluxe und Wolford Satin Touch kosten hingegen 27 Franken – sind aber nur wenig besser und erhalten auch bloss das Testurteil «genügend». «Gut» in diesem Test sind nur Kunert Mystique 20 für 19 Franken und die Testsiegerin Fogal Caresse, mit 29.50 Franken die teuerste Strumpfhose im Test.

Testresultate im Überblick

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Grosse Schwachstelle: Laufmaschen

Eine Laufmasche zerstört die Strumpfhose sofort, macht sie unbrauchbar. Das ist ärgerlich, umso mehr, wenn man fast dreissig Franken dafür ausgegeben hat.

Unerfreulich: Fast alle getesteten Strumpfhosen waren sehr anfällig auf Laufmaschen. Nur drei (Ellen Amber Crêpe von Migros, Manor Woman Matt 20, Wolford Satin Touch) konnten hier immerhin die genügende Note 4 erzielen. Alle anderen Produkte fielen mit ungenügenden Noten beim Kriterium «Verhalten bei Laufmaschen» durch. Interessant: im letzten «Kassensturz»-Test im Jahr 2017 schnitten mehrere Strumpfhosen bei diesem Punkt besser ab.

Gute Passform für 63 Rappen

Bei der Passform-Prüfung der Prix-Garantie-Strumpfhose zeigte sich, dass sich die Grössen im gleichen 5er-Pack stark unterschieden, mit zum Teil deutlichen Mängeln bei der Passform. M-Budget, für den fast gleichen Preis von 63 Rappen, hingegen gehört zu den acht Strumpfhosen im Test, die in diesem Kriterium «gut» abschnitten. Wolford Satin Touch erhielt hier sogar die Bestnote 6. Mängel in der Passform notierte das Labor bei den Strumpfhosen «C&A 4xtights» und «Ellen Amber Crêpe» aus der Migros. 

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Gute Nachrichten

Alle zwölf getesteten Strumpfhosen haben drei kurze Wäschen gut bis sehr gut überstanden. Beim Kriterium Ziehfäden, die durch das Hängenbleiben an einer rauen Oberfläche entstehen, mussten die Testerinnen keine ungenügende Note vergeben. Bei einigen Strumpfhosen verschwanden die Ziehfäden und Verschiebungen nach manueller Bearbeitung sogar wieder.

So wurde getestet

• Passform 25%: Drei Versuchspersonen (mit den zu den Strumpfhosen gemäss Verpackungen passenden Massen) haben subjektive das Trageverhalten beschrieben und zusammen mit einer Expertin die Passform nach einem Kriterienkatalog bewertet.
• Scheuerbeständigkeit 20%: Gemäss DIN-Euro-Norm wurden zwei Proben aus den Sohlen- und zwei aus dem Fersenbereich jeder Strumpfhose auf einem Martindale-Scheuerprüfgerät bis zur Lochbildung gegen ein Standardgewebe aus Wolle gerieben. Je höher die Anzahl der Umdrehungen, desto besser die Bewertung.
• Laufmaschenverhalten 20%: An mehreren Stellen jedes auf ein Modellbein aufgezogenen Strumpfes brachten die Testerinnen einen Schnitt an und bewerteten die Ausbreitungstendenz der Laufmaschen mit Noten.
• Ziehfäden 20%: Mit der rauen Seite eines ungebrauchten Topfreinigers rieben die Testerinnen eindimensional an mehreren Stellen über jeden, auf ein Modellbein aufgezogenen Strumpf und bewerteten zu zweit die Oberflächenveränderung.
• Waschen 15%: Jeweils sechs Strumpfhosen wurden in einem schützenden Wäschenetz zusammen mit zusätzlicher Beladung dreimal gewaschen, bei 30 Grad im Waschprogramm «pflegeleicht kurz».