Viele Frauen wünschen sich einen ebenmässigen Teint. Mit einer Grundierung – also mit flüssigem Make-up – lassen sich Augenringe oder Rötungen im Gesicht abdecken. «Man kann von diesen Produkten erwarten, dass sie den ganzen Tag halten.» Das sagt die Lenzburger Visagistin Doris Antenen im «Kassensturz»-Beitrag.
Das Flüssig-Make-up hat eine ebenmässige Haut zum Ziel, die natürlich wirkt. Doris Antenen bildet Visagistinnen aus. Sie rät, die Produkte mit einem feuchten Kosmetikschwamm aufzutragen.
Ein spezialisiertes Labor beurteile für «Kassensturz» und das Konsumentenmagazin «Saldo» zwölf Produkte in einem Praxistest. Die Make-ups kosten zwischen 4.99 und 57.90 Franken. Zusätzlich analysierte ein chemisches Labor die Inhaltsstoffe (siehe «So wurde getestet»).
Unerwünschte Inhaltsstoffe und Ausschläge
In fünf Produkten fand das Labor allergieauslösende Duftstoffe. Dafür kassieren die Produkte einen Notenabzug, je nachdem, wie stark allergisierend die Duftstoffe wirken. Nach dem Auftragen von vier Make-ups zeigten Probandinnen sichtbare Rötungen, Juckreiz oder gar Pickel.
Sante: auf der ganzen Linie durchgefallen
Ein Produkt ist im Test richtiggehend durchgefallen: «Matt Mineral Make up» von Sante. Alleine im Anwendungstest erreichte das Sante-Produkt bloss das Prädikat «ungenügend».
Dazu kamen Abzüge wegen allergieauslösenden Duftstoffen. Damit nicht genug: Eine der fünf Probandinnen reagierte mit einer Hautreizung. Nach Abzügen ergibt das Schlussnote 1,2.
Sante bestätigt auf Anfrage die Präsenz der gefundenen Duftstoffe, schreibt aber, die Konzentration sei gemäss eigenen Messungen tiefer. So oder so: Da tut sich ein grosser Widerspruch zur eigenen Bezeichnung «Naturkosmetik» auf.
Auch die Make-ups von Max Factor und Maybelline lösten bei je einer Probandin Rötungen oder Anzeichen von Hautunverträglichkeit aus. Das führte zu einem Notenabzug. Die oft mässigen Noten im Praxistest kombiniert mit heiklen Duftstoffen und Hautreizungen führten bei insgesamt fünf Make-up-Marken zu einem «ungenügenden» Gesamturteil: Manhattan, Max Factor, Maybelline, Essence sowie H&M.
Coty schreibt zu Manhattan und Max Factor, die Produkte seien «bei normaler, zweckmässiger Verwendung absolut sicher». L’Oréal schreibt zu Maybelline ebenfalls, bei normalem Gebrauch sei das Make-up gut verträglich.
Allergene Duftstoffe lösen Hautreizungen aus
Erstaunlich, dass so viele Hersteller nicht ohne Duftstoffe ohne Allergiepotenzial auskommen – die Substanzen sind seit Jahren bekannt.
Die Bülacher Dermatologin Sabine Bruckert rät denn auch zur Vorsicht bei Produkten mit allergieauslösenden Inhaltsstoffen. Sie sagt im «Kassensturz»-Beitrag: «Um einen Hautschaden zu verhindern oder eine Kontaktallergie zu vermeiden, ist es sinnvoll, wenn diese Produkte möglichst wenig allergene Stoffe enthalten.»
«Genügende» Produkte enthalten keine allergenen Inhaltsstoffe
Im Mittelfeld liegen die Produkte von L’Oréal, Clinique, Estée Lauder und Mac. Sie alle kommen ohne unerwünschte Duftstoffe aus. L’Oréal Perfect Match schloss im Anwendungstest zwar gut ab, führte aber bei einer Probandin zu einer Hautreizung. Unter dem Strich ergibt das Note 4.
«Testsieger» ist das günstigste Produkt
Auch die beiden «guten» Produkte enthalten keine Duftstoffe, die Allergien auslösen können. Full Coverage Foundation von NYX hat in allen Testkriterien gut abgeschnitten, beste Noten erreichte das Produkt bei der Deckkraft und bei der Handhabung.
Testsieger ist das Produkt von Lidl. Cien Liquid Foundation ist das günstigste Make-up im Test. Bestnote gab es beim Hautbild, und es liess sich schön gleichmässig auftragen, Schlussnote 5,1.
Kassensturz, 03.03.2020, 21.05 Uhr