Frisch, leicht säuerlich, kräftig gesalzen, Buttermilch- oder Milcharomen: So soll der perfekte Feta schmecken. Dem Ideal am nächsten kommt Pilion von Denner. Eine fünfköpfige Jury hat für «Kassensturz» zwölf Schafkäse «blind» degustiert und benotet.
Elf davon waren echte Feta, als Kuckucksei hat «Kassensturz» den französischen Schafkäse Salakis mitbewerten lassen, der in der Schweiz zurzeit massiv beworben wird.
Feta? Französischer Schafkäse? Feta ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung mit verschiedenen Anforderungen ist. Feta darf man Käse nennen, der in Griechenland aus Schafmilch hergestellt wurde, neben Milch vom Schaf darf bis 30 Prozent Ziegenmilch beigemischt werden. In jedem Fall war er in Salzlake eingelegt.
Salakis entzaubert: teuer und langweilig
Salakis ist korrekt als Schafkäse mit Herkunft Frankreich deklariert, obwohl der Hersteller in die Werbung griechisches Lebensgefühl zu vermitteln versucht. Dieser Käse hat von der Jury mittelmässige Noten bekommen und platziert sich mit einer Gesamtnote von 4,5 im hinteren Mittelfeld.
Tenor der Juroren: Sehr salzig, leicht bitter, wenig Aroma. Das ist nicht gerade überzeugend, ist doch Salakis einer der teuersten Käse im Test, nur der Bio-Feta Naturaplan und die Migros-Edellinie Sélection sind teurer.
Zurück zu den Besten. Hinter Pilion (Fr. 1.–/100 g) reihen sich Greco (Fr. 1.45), Xenia (Fr. 1.65) und Eridanous (Fr. 1.–) ein. Greco, erhältlich bei Spar, Manor und Globus, ist eher auf der kompakten, weichen und salzigen Seite (siehe PDF-Resultate-Tabelle).
Der Migros-Klassiker Xenia ist eher reif, aromatisch und im Biss (angenehm) krümelig. Die Aldi-Marke Eridanous wurde von den Testern noch als «gut» beurteilt, war den Degustatoren aber geschmacklich zu neutral und zu salzig.
Gretchenfrage: Geschmack neutral oder «nach Stall»?
Dies war die Herausforderung für die Jury. Wie sind die kompakten, eher quarkartigen Feta einzustufen im Vergleich zu den krümeligen, etwas trockenen? Wie milchig-frische Käse im Vergleich zu «urchigen», bei denen Schaf und Ziege in Geruch und Geschmack durchdringen?
Der Geschmack nach «Stall» wurde mit guten Noten belohnt, wo er nicht als Fehler wahrgenommen wurde. Stark bittere oder ranzige Käse hingegen wurden von der Jury nicht goutiert.
Fehlerhaft eingestuft wurde Mevgal, der Feta von Volg. Die Juroren stellten einen strengen Duft fest, der an abgestandene Milch erinnert, im Mund hatten sie den Eindruck von «schlechter», «überreifer», ja «fauliger» Milch.
Zu diesem einzigen «ungenügenden» Feta im Test hat der Lieferant Emmi geschrieben, dass die Rückstellmuster aus der gleichen Produktion bei der Nachkontrolle in «in einwandfreiem Zustand» waren. Emmi vermutet deshalb, dass die Verpackung des Feta, den die Jury degustiert hat, undicht war. Der Schweizer Milchverarbeiter verspricht, «Feta-Lieferungen bis auf weiteres einer intensiveren Qualitätskontrolle zu unterziehen.»
Die Degustation
Eine fünfköpfige Jury hat für «Kassensturz» im Kulturkeller in Richterswil (ZH) elf Feta und einen französischen Schafmilchkäse Salakis degustiert. Sie bewerteten bei jedem Käse Aussehen, Geruch, Aroma und Geschmack, Textur und Konsistenz sowie die geschmackliche Harmonie.
Die Jury
- Maya Hungerbühler, Sommelière Maitre Fromager
- Hans Preisig, Gründer und Dozent am Lehrgang Sommelier Maitre Fromager, Gastgeber.
- Babis Doukakis, Olivenöl-Produzent auf Kreta, Importeur griechischer Spezialitäten, Mitglied Schweizerisches Olivenölpanel
- Christos Stathakis, Importeur griechischer und anderer Weine
- Stefan Böhni, Sommelier Maître Fromager