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Hummus-Degustation: Nur zwei Produkte gefallen
Aus Kassensturz vom 16.10.2018.
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 14 Sekunden.

Degu-Test Hummus Nur wenige Kichererbsenpürees überzeugen

Kichererbsen, Sesampaste, Öl, Zitronensaft und Salz. Es braucht nur wenige Zutaten für einen leckeren Hummus. Doch so einfach das Rezept klingt. Laut der Jury der Konsumentensendung «A Bon Entendeur» werden nur wenige Fertigprodukte aus den Schweizer Supermärkten dem Namen Hummus gerecht.

Das Wort Hummus ist arabisch und bedeutet nichts anderes als Kichererbse. Die Hülsenfrucht ist denn auch die wichtigste Zutat der Speise, die wir als Hummus kennen und die sich hierzulande immer grösserer Beliebtheit erfreut.

Längst gibt es Hummus nicht mehr nur als Mezzeteller im libanesischen Restaurant. Jeder Schweizer Supermarkt führt heute mindestens ein Kichererbsenpüree als Fertigprodukt.

Die «Kassensturz»-Schwestersendung «A Bon Entendeur» liess neun der meistverkauften Hummus von fünf Kulinarikexperten degustieren. Sieben Produkte aus dem Kühlregal und zwei länger haltbare aus dem normalen Lebensmittelregal, davon ein Kichererbsenpüree aus der Büchse.

Die billigsten gibt es für einen Franken pro 100 Gramm, das teuerste Produkt kostet drei Franken pro 100 Gramm. Das ernüchternde Fazit: «Nur zwei bis drei schmeckten wirklich nach Hummus, der Rest enttäuschte», so Raya Elhajhasan, Expertin für nahöstliche Speisen.

Zwei Hummus überzeugten

Am besten abgeschnitten hat der Hummus «Hummus Nature von Père Olive» aus dem Manor mit 75 von 100 möglichen Punkten. Bei diesem Produkt schmecke man die Kichererbsen, und auch visuell sehe er aus wie ein frischer Hummus. «Man kann sagen, das ist Hummus», sagt Jeannette Malek, Konditorin aus Syrien.

Testtabelle

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Hier gehts zu den detaillierten Testresultaten.

Rang zwei ging an den «Hummus Nature von Signor Cempo» aus dem Denner mit 74 von 100 möglichen Punkten. Jurymitglied Joseph Moubayed lobte seine cremige und zugleich körnige Textur. Auch die Geschmacksnoten des Zitronensafts und des Öls seien schön ausgewogen.

«Das ist kein Hummus»

Am anderen Ende der Skala befindet sich der Hummus von «Al Fez» aus dem Lebensmittelregal der Migros. Er erhielt lediglich 23 von 100 Punkten. Das Gaumenerlebnis sei sehr speziell, der Geschmack sei zu sauer und zu bitter. Auch visuell konnte er nicht überzeugen. «Er sah grau aus wie eine Mayonnaise», so Anita Lalubie, Ernährungsberaterin.

Stellungnahmen der Grossverteiler

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  • Migros: Hummus «Al Fez» (23/100): «Die Marke ‹Al Fez› ist eine Fremdmarke und in der Migros gelistet für Produkte mit authentisch Orientalisch-/Nordafrikanischen Rezepturen. Das Produkt ‹Al Fez Hummus-Dip› ist ein langhaltbarer Artikel, welcher durch Sterilisation (Erhitzung) konserviert wurde. Im Vergleich zu anderen Hummus-Produkten, welche im frischen Angebot vorzufinden sind, verfügt der ‹Al Fez›-Artikel produktionsbedingt über einen etwas anderen Geschmack und kann daher nicht direkt verglichen werden (Der Vergleich ist ähnlich wie zwischen Ravioli aus der Frische und Ravioli aus der Dose).

    Der Vorteil dieses Artikels liegt in der Möglichkeit, ihn relativ lange ungekühlt halten zu können. Im weiteren schätzen unsere doch sehr beträchtlichen Kunden die authentisch orientalische Gewürznote und den sehr ausgeprägten, frischen Zitronen-Geschmack.

    Der Artikel hebt sich innerhalb der produkttechnischen Möglichkeiten bewusst ab von den Frische-Artikeln und bietet sich als exklusiver, orientalischer Dip an, welcher problemlos im Vorratsschrank gehalten werden kann.

  • Aldi: «Hummus Naturel» (38/100): «Wir verzichten in diesem Fall auf eine detaillierte Stellungnahme. Dennoch nehmen wir die Testresultate gerne zum Anlass, um mit unseren Lieferanten Rücksprache zu halten und gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie wir unsere hohe Produktqualität noch weiter optimieren können. Es ist ganz in unserem Sinne, unseren Kundinnen und Kunden stets qualitativ einwandfreie und hochwertige Produkte anzubieten.»
  • Coop: «Hummus Naturaplan Betty Bossi» (43/100): «Die Beurteilung unseres ‹Naturaplan-Bio-Betty-Bossi-Hummus› überrascht uns sehr. Der Bio-Hummus findet bei unseren Kunden sehr guten Anklang. Die Rezeptur entspricht einem traditionellen Hummusrezept mit Olivenöl. Auch zeichnet den Bio-Hummus aus, dass keine Konservierungsstoffe eingesetzt werden.»

Zucker im Hummus

Auch drei Fertigprodukte aus dem Kühlregal erhielten weniger als die Hälfte der möglichen Punktzahl. 38 von 100 Punkten gingen an den «Hummus Naturel» aus dem Aldi. Die Jury stört sich an den atypischen Geschmacksnoten des Hummus. Er sei «zu würzig», «Knoblauch überdecke den Hummus-Geschmack» und es habe einen süssen, «störenden Zuckergeschmack».

Tatsächlich: Ein Blick auf die Produkteinformationen zeigt: Dem «Hummus Naturel» von Aldi, aber auch dem «Hummus Select» von Lidl wurde Zucker hinzugefügt.

So wurde getestet

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Die RTS Konsumentensendung «A Bon Entendeur» liess neun Hummus Fertigprodukte degustieren. Bewertet wurden der visuelle Aspekt, der Geruch, die Textur und der Geschmack, welchen die Testleiter am stärksten gewichteten.

Diese fünf Personen bildeten die Hummus-Jury:

  • Raya Elhajhasan: Sie hat palästinische Wurzeln und verkauft in Genf Spezialitäten aus Nahost
  • Anita Lalubie: Sie ist Ernährungsberaterin beim Westschweizer Fernsehen die Sendung «Al Dente»
  • Laurence Margot: Sie ist Ernährungswissenschaftlerin bei Fourchette Verte, dem Label für ausgewogene Ernährung
  • Joseph Moubayed: Er ist Libanese, renommierter Koch und Berater
  • Jeannette Malek: Sie ist Konditorin syrischer Herkunft

Ebenfalls unterdurchschnittlich beurteilte die Jury den Hummus mit Sesamsamen von «l’Atelier Blini» aus dem Manor. Er erhielt 42 Punkte. Kritisiert wird die mangelnde Frische. Der Hummus sei «zu sauer», habe «zu viel Zitrone» und der die Sesampaste überdecke den Geschmack der Kichererbsen.

Alle Tests

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Alle Tests, Degustationen und Testsieger von «Kassensturz» auf «Tests» oder von A bis Z.

Nur einen Punkt besser schnitt das teuerste Produkt im Test ab. 43 Punkte erhielt der Hummus «Naturaplan Betty Bossi» aus dem Coop. Der Hummus sei «geschmacklich nicht erkennbar», «fade» und habe einen «unangenehmen Nachgeschmack».

Jetzt auch auf Youtube

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