Die Hersteller von Luftreinigern versprechen Staub, Pollen, Russ, Bakterien, Viren und sogar giftige Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Doch der Test zeigt. Das Werbeversprechen ist zu vollmundig. Nur zwei der zehn getesteten Luftreiniger schneiden gut ab.
«Kassensturz» und das Magazin «Gesundheitstipp» liessen zehn Luftreiniger im Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) im deutschen Duisburg testen. Experten prüften in einem zwölf Quadratmeter grossen, luftdichten Raum, wie gut die Geräte die Luft reinigen.
Zuerst mit groben Partikeln wie Pollen, Tröpfchen und Allergene. In einem weiteren Test wurde gemessen, wie gut die Luftreiniger sehr kleine Partikel wie Aerosole, Russ und Viren aus der Luft filtern können.
Die Testresultate sind grundsätzlich positiv, sagt Testredaktor Andreas Schildknecht, der für «Kassensturz» und «Gesundheitstipp» den Test betreute.
Dennoch gibt es Unterschiede. Testsieger mit Note 5,2 und Gesamturteil «gut» ist der Luftreiniger von Xiaomi, gekauft bei Interdiscount für knapp 280 Franken. Ebenfalls Gesamturteil «gut», jedoch mit 499 Franken wesentlich teurer, ist der Luftreiniger von Electrolux.
Grosse Unterschiede bei der Leistung
Diese beiden Geräte können die Luft in einem 20 bis 30 Quadratmeter grossen Raum in nur 20 Minuten fast komplett reinigen. Kleinere Geräte reinigen in derselben Zeit weniger Luftvolumen. Das heisst: Diese sind nur für kleinere Räume geeignet. Die eingebauten Filter sind aber bei allen Geräten vergleichbar und diesbezüglich gut.
Die besten Geräte im Test:
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Schwach bei Schadstoffen
Die getesteten Luftreiniger wirken jedoch kaum gegen flüchtige Schadstoffe wie beispielsweise Formaldehyd, das aus Farbanstrichen, neuen Möbeln oder Bodenbelägen entweichen kann. Formaldehyd ist ein Gas, das unter anderem die Schleimhaut, Augen und oberen Atemwege reizen kann. Grund für das schlechte Abschneiden: Die Filter sind meisten sind zu wenig dick, oder die Aktivkohleschicht ist zu grob.
Filter regelmässig wechseln
Nach einer bestimmten Betriebszeit muss das engmaschige Fasernetz, der sogenannte Hepa-Filter ausgewechselt werden. Je nach Nutzung und Luftverschmutzung halten die Filter laut Herstellern sechs Monate bis zwei Jahre, sagt Testredaktor Andreas Schildknecht: «Die Lebensdauer ist abhängig davon, wie stark man Schadstoffe produziert. Ein starker Raucher muss den Filter häufiger wechseln als jemand, der zu Hause viele Pflanzen hat und oft lüftet.»