Homeoffice, Quarantäne, Isolation – wegen Corona verbringen wir mehr Zeit vor dem Computer. Zu einer vollständigen Ausrüstung gehören auch gute Lautsprecherboxen. Denn egal, ob Videokonferenzen, Games oder Serien, die beste Übertragung macht keinen Spass, wenn der Sound schlecht ankommt.
Testtabelle
«Kassensturz» liess acht der meistverkauften PC-Lautsprecher im spezialisierten Münchner Labor Müller-BBM prüfen. Sie kosten zwischen 20 und 88 Franken. Drei auf Akustik geschulte Testpersonen bewerteten die Tonqualität. Und das mit gutem Grund: «Vergleichen wir eine sehr basslastige Box mit einer, die sehr viel Höhenwiedergabe bringt, können beide durchaus den gleichen technischen Messwert erreichen», erklärt Prüfleiter Michael Kogel, «für den Benutzer klingen sie aber deutlich unterschiedlich.»
Renkforce und Delock sind «ungenügend»
Einig war sich die Jury beim Lautsprecher Renkforce: Michael Kogel fasst zusammen: «Er klingt dünn und hell und hat Verzerrungen, die den ganzen Klang insgesamt sehr unsauber erscheinen lassen.» Daher Gesamturteil «ungenügend». Die Note 2,7 kassieren die Boxen auch, weil sie beim Praxistest durchfielen: Der Lautstärkesteller ist schwergängig und erschwert die Bedienung. Auch bei einem zweiten Set war der Drehknopf fast nicht zu bewegen. Die Firma Conrad, bei der die Renkforce-Boxen für den Test eingekauft wurde, schreibt dazu: «Das Testresultat nehmen wir sehr ernst und haben umgehend im ersten Schritt den Verkauf des PC-Lautsprechers gestoppt.»
Mit der Note 3,8 ebenfalls «ungenügend» ist Delock. Hersteller Delock ist mit diesem Ergebnis nicht einverstanden: «Das Testurteil ‹ungenügend› können wir nicht nachvollziehen. Die Lautsprecher sind für Office- und Multimedia-Anwendungen gedacht und bieten dafür einen guten Stereo-Sound. Die Leistung der Lautsprecher entspricht dem Verkaufs-Preis.» Die Laborspezialisten hingegen hörten bei der Beurteilung von Sprache dünne, flache Stimmen, bei der Musik «quäkige und zischelige» Klänge.
Logitech und Creativ überzeugen mit voluminösem Sound
Vier Lautsprecher schnitten «genügend» ab. Bei allen klingt die Sprache passabel, mit Ausnahme der Boxen von Hama und Logitech Z 130 liefern alle auch einen guten Sound.
Die Jury testete auch, ab welcher Lautstärke sich der Ton überschlägt. Aufgefallen sind diesbezüglich die Boxen von Creativ. «Sie haben einen vollen, voluminösen Klang mit vielen Bässen, trotzdem klingen sie insgesamt neutral», erklärt der Prüfleiter. Deshalb gab es das Urteil gut. Creative ist mit 87.90 Franken der teuerste PC-Lautsprecher im Test.
Testsieger ist das Modell Z 207 von Logitech. Diese Boxen lieferten in fast allen Kriterien die beste Leistung und erhielten die «gute» Gesamtnote 5,1. Mit 49.90 Franken sind sie die zweitteuersten Lautsprecher im Test, aber deutlich günstiger als Creativ. Michael Kogel meint dazu: «Diese Boxen haben einen angenehmen Klang mit guter Dynamik. Ein bisschen fehlt ganz top die Brillanz, aber in der Summe eine sehr gute Klangwiedergabe sowohl für Sprache als auch für Musik.»