In den heissesten Wochen des Jahres sehnen sich viele im Büro oder zu Hause nach einem kühlenden Luftzug. «Kassensturz» und die Westschweizer Konsumentensendung «ABE» haben kurz vor Sommeranfang sieben Standventilatoren mit Propellern und vier Turmventilatoren testen lassen. Bewertet wurden die vier Kriterien Stabilität, Stromverbrauch, Lärmemission und maximale Windgeschwindigkeit.
Propellerventilatoren erzeugen mehr Wind
Die Unterschiede sind gross. «Wir haben Propellerventilatoren, die mehr Wind erzeugen und lauter sind», stellte Alexandre Kolly fest. Die Turmventilatoren hingegen seien optisch etwas weniger auffällig und würden weniger Lärm erzeugen. «Sie produzieren aber auch viel weniger Wind», so der Testleiter der Hochschule Hepia in Genf. Diese Ventilatoren schneiden deshalb im Test allgemein schlechter ab, insbesondere weil das Kriterium Windgeschwindigkeit am stärksten gewichtet wurde.
Nur ein Ventilator ist «ungenügend»
Gesamtwertung «ungenügend» mit nur 45 von 100 möglichen Punkten erhält der Standventilator von Intertronic, der Eigenmarke von Interdiscount. Dieser Ventilator produziert extrem wenig Wind. Sein Windstrom beträgt maximal 0,47 Meter pro Sekunde (m/s), während die besten Ventilatoren bis 4 m/s erreichen. Interdiscount schreibt, der Ventilator schneide nur im Kriterium Windgeschwindigkeit schlecht ab. Ausserdem sei er dank der geringen Lärmentwicklung auch fürs Schlafzimmer geeignet. Trotzdem verspricht Interdiscount, man werde höhere Windgeschwindigkeit prüfen.
Viele Ventilatoren sind mittelmässig
Die meisten Ventilatoren erreichten zwischen 53 und 73 von 100 möglichen Punkten. Sie erhalten deshalb das Gesamturteil «genügend». Diese Ventilatoren schneiden entweder beim Stromverbrauch oder bei der Windgeschwindigkeit nicht gut ab.
Drei Ventilatoren sind «gut»
Für gute Abkühlung zu Hause sorgt die Fust-Eigenmarke Primotecq für knapp 80 Franken. Go on von Jumbo erreicht die gleiche Punktzahl, 77 Punkte, ist aber nur halb so teuer. Er ist deshalb der Preis-Leistungssieger im Test. Nur minim besser ist der Testsieger: Tristar VE-5804. Er überzeugt bei der Windstärke und dem Stromverbrauch, kostet jedoch bei Mediamarkt knapp 150 Franken.
Achtung bei Corona
Doch wegen des Coronavirus können solche Ventilatoren problematisch sein. Das sagt Christian Stäuble, unabhängiger Fachexperte für Lüftungen. Die Ventilatoren sollte man momentan nicht überall einsetzen.
Auch die sogenannten Umluftklimageräte, die in Grossraumbüros und Hotelzimmern besonders populär sind, sollte man zurzeit nicht einschalten, sagt Stäuble. «Sie saugen die Raumluft an und blasen diese über Schlitze wieder aus.» Es ist immer dieselbe Luft, die so zirkuliert, und so verteilt sich das Virus im ganzen Raum.
So wurde getestet:
Den Test führte die Fachhochschule Hepia in Genf durch. Sie prüfte die vier Kriterien
- Stabilität: Wie standfest ist der Ventilator?
- Stromverbrauch: Wie viel Strom verbraucht er auf der höchsten Stufe?
- Lärmemission: Wie laut ist er auf der höchsten Stufe in einem Meter Abstand?
- Luftstrom: Wie hoch ist die Windgeschwindigkeit auf der höchsten Stufe bei einer Entfernung von ein Meter?