Es klingt nützlich: Von Afrikaans bis Walisisch Sprachen sprechen und verstehen, dank einer Übersetzer-App auf dem Handy. Aber kommt beim Gegenüber wirklich der korrekte Inhalt an?
Testtabelle
«Kassensturz» hat mit sieben der populärsten Übersetzer-Apps wie Google Translate, Microsoft Translator oder DeepL getestet, wie gut sie gesprochene und geschriebene Sätze übersetzen. Geprüft hat die Jury die Sprachen Ukrainisch, Türkisch und Chinesisch-Mandarin, Sprachen, die für viele Nutzerinnen und Nutzer schwer zu überprüfen sind.
Ergebnisse sind ernüchternd, aber nicht entmutigend
Nur ein «Genügend» gab es von der Jury selbst für die besten Übersetzungen im Test. Allerdings hat «Kassensturz» bewusst mit schwierigen Sätzen getestet. Übersetzungen mit schriftlicher Texteingabe sind generell etwas besser als die von gesprochenen Texten. Die gute Nachricht: Mit einfachen, eindeutigen Wörtern und Formulierungen lässt sich das Ergebnis verbessern. Die schlechte Nachricht: Wenn ich eine Sprache selbst nicht spreche, erkenne ich auch krasse, heikle Falsch-Übersetzungen nicht.
Heikle Falsch-Übersetzungen
Im Test übersetzte zum Beispiel Google Translate den Satz «Sie werden mit Ihren Finken im Ausgang Aufsehen erregen» mit selbstbewusster Stimme ins Chinesische (Mandarin) mit: «Wer benutzte Oberschenkel im Ausgang um Aufsehen zu erregen?» Zugegeben, die beiden Helvetismen «Finken» und «Ausgang» sind knifflig. Diese Übersetzung jedoch könnte für unangenehme Missverständnisse sorgen.
Je nach Sprache unterschiedlich
Am besten übersetzt insgesamt im Test DeepL. Für Mandarin mit einer 4,1 und für Ukrainisch mit 4,6 gab es die besten Noten im Test. Auch der Microsoft Translator erhielt für Mandarin dieselbe Bewertung, für Ukrainisch punktete «Say Hi» ebenfalls mit der besten Note im Test. Für Türkisch lieferte die App «Sofortige Sprachübersetzung» die besten Übersetzungen. Leider lässt sich nicht eine App ausmachen, die in allen Sprachen überzeugt. Je nach Sprache können sich die Resultate bei derselben App stark unterscheiden. Das bedeutet auch, dass Nutzerinnen und Nutzer erst einmal die geeignete App für die von ihnen gewünschte Sprache finden müssen.
Auch Übersetzungs-Profis nutzen übrigens maschinelle Übersetzung als Hilfsmittel. Damit ihre Texte nicht irgendwo öffentlich auftauchen, setzen z.B. Dolmetscher und Anwältinnen auf Programme, mit deren Anbietern sie ausdrücklich Vertraulichkeit vereinbaren. Dies kostet dann natürlich.