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Unerhörte Preisunterschiede – Sparen bei Hörgeräte-Batterien
Aus Kassensturz vom 27.08.2019.
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«Kassensturz»-Test Hörgerätebatterien im Test: Ungerechtfertigte Preisunterschiede

Hörgerätebatterien kosten je nach Anbieter und Marke zwischen 20 Rappen und 2 Franken das Stück. Der Test von «Kassensturz» und «Saldo» zeigt: Die Preise lassen sich nicht mit der Qualität erklären. Hörgerätebenutzer können viel Geld sparen.

Im Test von «Kassensturz» und «Saldo» lief die beste von elf Hörgerätebatterien knapp sieben Stunden länger als die schlechteste. Die Abweichung im Laborversuch beträgt damit etwa 13 Prozent.

Moderate Unterschiede in den Laufzeiten – und im Preis? Die beiden teuersten Batterien sind 900 Prozent teurer als die billigste (2 Franken versus 21 Rappen). Und die beiden günstigsten mit 21 und 23 Rappen landen mit ihren Laufzeiten im oberen Mittelfeld des Tests (Masterlife und Auditas).

Bis fast 400 Franken Sparpotential pro Jahr

«Kassensturz» hat Preisdifferenzen und Testresultate miteinander verrechnet. Ein Hörgerät benötigt pro Jahr rund 100 Batterien – da gehen die scheinbar kleinen Preisunterschiede schnell ins Geld: Bis zu 190 Franken pro Jahr und Hörgerät ist die Preisspanne zwischen teuerster und billigster Batterie.

Käuferinnen und Käufer mit zwei Hörgeräten, die bisher Batterien von Energizer gekauft haben, können mit dem Umstieg auf Masterlife von Fielmann oder Auditas von Audisana.ch 330 Franken sparen. Bisherige Käufer von Kind-Batterien haben sogar ein Sparpotenzial von 380 Franken pro Jahr (siehe Testtabelle oben).

Trotz der Laufzeitdifferenzen von sieben Stunden ist nicht klar, ob es zwischen den Batterien überhaupt substanzielle Qualitätsunterschiede gibt. «Die getesteten Batterien liegen mit Abweichungen in der Laufzeit im technisch zu erwartenden Bereich», sagt Hendrik Schäfer vom VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut. Die Abweichung könne durch falsche oder zu lange Lagerung bedingt sein, so der Prüfverantwortliche.

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Testleiter Hendrik Schäfer erklärt das Verfahren.
Aus Kassensturz vom 27.08.2019.
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Teuerster Anbieter verweigert Stellungnahme

Wie rechtfertigen Anbieter der teureren Batterien den zum Teil massiven Preisunterschied? Mit 2 Franken das Stück verkauft der Hörgerätehersteller Kind die teuersten Batterien im Test. Der deutsche Anbieter mit Schweizer Filialen liess die Anfrage von «Kassensturz» unbeantwortet.

So wurde getestet

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«Kassensturz» hat elf der meistverkauften Hörgerätebatterien vom Typ 312 ins deutsche VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut in Offenbach am Main geschickt. Um Produktionsfehler auszuschliessen, prüfte das Labor von jeder Batterie jeweils zwei verschiedene Chargen. Für den Testaufbau sind die Prüfer von einer Betriebsdauer des Hörgerätes von 16 Stunden pro Tag ausgegangen. Gemessen wurden die Laufzeiten, bis die Batteriespannung für den Betrieb zu tief ist.

Trotz des hohen Preises von 1.37 Franken pro Batterie schreibt Migros zu M-Budget: «Die Einkaufspreise sind stark abhängig von den Bestellmengen. In der Schweiz bezahlen wir zudem einen im Verhältnis hohen Einstandspreis. In diesem Zusammenhang bieten wir unseren Kunden ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.» Die unterschiedlichen Einstandspreise führen auch andere Anbieter ins Feld, oder sie begründen die hohen Preise mit Qualitätsmerkmalen (siehe «Stellungnahmen Anbieter»).

Tipps zu Hörgerätebatterien

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Zink-Luft-Batterien unterliegen einer natürlichen Entladung von rund 3 Prozent im Jahr. Zudem kann sich die Leistung der Batterie auch bei unsachgemässer Lagerung vermindern. Experte Hendrik Schäfer vom Prüflabor VDE rät deshalb dazu, Hörgerätebatterien nicht zu lange zu lagern, direkten Lichteinfluss und Temperaturen weit über oder unter 23 Grad, sowie hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Ein Hinweis kann auch das Ablaufdatum sein: Je weiter es in der Zukunft liegt, desto besser.

Zu hohe Preise für manche Budgets

Eine einfachere Begründung für die Preisunterschiede kommt von Audisana, einem der beiden Preis-Leistungssieger im «Kassensturz»-Test: «Der Hörgerätebatterien-Markt ist margengetrieben.» In anderen Worten: Wegen der treuen Kunden würden viele Anbieter besonders viel Profit abschöpfen. Die Strategie von Audisana ist hingegen, Batterien möglichst günstig anzubieten. Das sei wichtig, weil «viele Hörgeschädigte wegen der hohen Batteriepreise ihr Hörgerät oft nicht nutzen.»

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Testleiter Schäfer: Unterschiede bei der Laufzeit sind gering.
Aus Kassensturz vom 27.08.2019.
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