Ein leerer Handy-Akku kann üble Folgen haben: im Alltag, im Beruf und besonders, wenn man das Covid-Zertifikat zeigen sollte. Sorgenloses Aufladen ist deshalb entscheidend bei der Wahl eines Handy-Netzteils. Kassensturz liess elf der meistverkauften Netzteile in der Fachhochschule Graubünden testen. Alle sind mit dem heute verbreitetsten Anschluss USB-A ausgerüstet.
Testtabellen
Die Unterschiede sind gross. Acht der elf getesteten Handy-Netzstecker sind ungenügend beim Standby-Energieverbrauch, also eingesteckt ohne Kabel und ohne Handy. Drei werden beim Laden unter Volllast zu heiss – bis zu 66 Grad. Und bei einem Stecker brennt bei der Blitzschutzprüfung die Sicherung durch.
Resultate Ladestecker im Überblick
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Nutzloser, sinnloser Stromverbrauch
Ohne Handy und Kabel in der Steckdose eingesteckt, verbrauchen Netzteile Strom, der ungenutzt bleibt. Am meisten (0,125 Watt) verschwendet so der Netzstecker von Logilink. Ein geringer Stromverlust aber durchaus möglich. Der beste Stecker bei diesem Kriterium von Apple verbraucht nur 0,008 Watt.
Logilink verbraucht also 15-mal mehr. Peanuts? Testleiter Patrick Janett, Dozent an der Fachhochschule Graubünden, veranschaulicht die Energieverschwendung mit einer Hochrechnung: Hätten alle Schweizer zwei Logilink-Stecker ohne Unterbruch im Standby eingesteckt, könnten mit diesem Verbrauch 5840 Elektroautos ein Jahr lang fahren.
Heisse Stecker: Energieverlust, Abnutzung, Risiko
Hitzeentwicklung ist Energieverlust. Während die Netzteile von Cellularline und Samsung auch bei maximaler Belastung im Test kühl bleiben (36,1 °C und 37,7 °C) und wenig Energie verlieren, wird Logilink mit 66,3 °C richtig heiss. Erstaunlich hohe Temperaturen erreichen auch Xquisit (60,1 °C), und Ok (58.7 °C), weshalb auch sie wie Logilink beim Kriterium Hitzeentwicklung eine ungenügende Bewertung erhalten.
Beschädigte Netzteile bergen damit auch ein Risiko. Sie können einen Brand auslösen. Das Labor prüfte die technische Sicherheit aber auch im Neuzustand. In diesem Kriterium schneiden fast alle getesteten Handy-Netzstecker gut ab. Der Stecker von Logilink erhält in der Sicherheitsprüfung sogar die Bestnote 6.
«Ungenügend» ist einzig der Stecker von Aukey: Bei der Simulation eines Blitzeinschlags in eine Hochspannungsleitung brennt im Test seine Sicherung durch. Die Sicherung verhinderte in diesem Fall zwar eine Gefahrensituation, der Stecker war danach natürlich kaputt. Bei der Wiederholung des Tests mit einem weiteren Exemplar überlebte das Netzteil.