Akku-Bohrschrauber müssen bohren und schrauben. Dies mit viel Kraft und möglichst lange. Ein Test von «Kassensturz» und K-Tipp Wohnen zeigt: Ein Drittel der getesteten elf Modelle schafft diesen Spagat nicht. Einige Akkus schwächeln: Im Ausdauer-Test, Modus Leerlauf, macht zum Beispiel der Akku-Bohrschrauber von Makita schon nach 30 Minuten die letzten Zuckungen. Dass es besser geht, beweist das Gerät von Pattfield. Es läuft eineinhalb Stunden lang.
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Schlapp nach 25 Minuten
Akkus entladen sich, auch wenn sie nicht im Einsatz sind. Deshalb wurden sie beim Test in der VPA Prüf- und Zertifizierungs GmbH im deutschen Remscheid während 20 Tagen gelagert. Die meisten verlieren nur wenig Energie. Ausnahme: Der Akku des Bosch-Modells Easy Drill 1200. Er lieferte nur noch Strom für 25 Minuten.
«Man sollte beim Kauf nicht nur den nackten Preis sehen», sagt Testleiter Pierrot Horsch. Wichtig sei, dass das «Gerät keinen fest verbauten Akku hat, sondern einen austauschbaren und dass auch ein Akku in Reserve mitgeliefert wird.» Dies ist wichtig, weil einige Modelle volle vier Stunden zum Aufladen benötigen.
Rauchentwicklung bei Fixa, Go on, Pattfield und Makita
Die grössten Unterschiede zeigten sich bei den beiden Praxis-Prüfungen, dem Schraub- und dem Bohrtest. Drei Löcher mit sechs-, acht-, und zehn Millimeter dicken Bohrern müssen in ein fünf Millimeter dickes Blech gebohrt werden. Alle Modelle bohren kleine Löcher problemlos. Bei grossen stossen die Geräte Fixa, Go on, Pattfield und Makita an ihre Grenzen: Es bildet sich Rauch im Motor. Hornbach hat «Kassensturz» geschrieben, sie hätten Pattfield aus dem Sortiment genommen.
Teures DeWalt-Modell schraubt am besten
Beim Schraubtest versenkten die Tester vierzig Zentimeter lange und unterschiedlich dicke Schrauben in Fichtenholzbalken. Der Härtetest soll die Spreu vom Weizen trennen. Das Modell von DeWalt schaffte den Schraubtest am besten. Mit 200 Franken ist der Schrauber das teuerste Stück im Test.
Zweimal ungenügend: Günstiges Ikea-Modell und Bosch 1200
Nur 50 Franken – und damit am günstigsten – ist Fixa von Ikea. Er versagte beim Schrauben und als einziges Modell auch beim Bohren komplett. Für grosse Löcher hat das Modell schlicht zu wenig Kraft. Laut Ikea wurde das Gerät inzwischen aus dem Sortiment genommen. Fixa beendet den Test mit der Bewertung «ungenügend» als Letzter.
Ebenfalls «ungenügend» ist der Easy Drill 1200 der renommierten Marke Bosch. Er bohrt und schraubt voll aufgeladen zwar gut, fällt aber wegen des schlechten Akkus und der schnellen Entladung durch. Laut Bosch entlud sich der Akku in eigenen Tests weniger stark.
Sammel-Trophy-Gerät von Coop fällt durch
Ausgerechnet dieses Gerät verkauft Coop in der Sammel-Trophy mit Treue-Rabatt für 70 statt 109 Franken. Die Migros-Tochter Galaxus verkauft dasselbe Gerät für 83 Franken. Das sind nur 13 Franken mehr als beim Coop-Superrabatt. Coop schreibt dazu: «Wir orientieren uns grundsätzlich an den unverbindlichen Preisempfehlungen des Herstellers – in diesem Fall von Bosch. Die Preise für die Produkte der Bosch-Trophy basieren auf der Marktsituation in Verkaufsgeschäften.»
Sieger-Trio Metabo, DeWalt und Preis-Leistungs-Held Einhell
Ein Trio hebt sich ab: Metabo BS 18, DeWalt DCD791D2 und Einhell TE-CD 18/40 Li (vgl. Tabelle). Testsieger ist der Akku-Bohrschrauber von Einhell. Er glänzt mit der besten Gesamtbewertung und liegt nebenbei besonders gut in der Hand. Mit 139 Franken ist er vergleichsweise günstig.