Der Testleiter Mark Ferguson ist nicht irgendein Experte. Er kümmert sich als «Rasen-Berater» auch um den heiligen Tennis-Rasen von Wimbledon.
Entspannt die Rasenpflege dem Roboter anvertrauen, während man sich «Wichtigerem» widmet – zumindest in England trauen viele den Robotern noch nicht über den Weg. «Wir sind sehr leidenschaftlich darum bemüht, dass unser Rasen gut aussieht. Viele pflegen ihren Rasen sehr gerne selber, sagt Mark Ferguson.
Im gemeinsamen Rasenmähroboter-Test europäischer Konsumentenorganisationen zeigt sich: Das Misstrauen ist meist nicht begründet. Alle zwölf in der Schweiz erhältlichen Modelle schneiden mit «genügend» bis «gut» ab. Die Unterschiede liegen im Detail und bei den Preisen zwischen 1100 und 2600 Franken.
Aufwändige Installation
Die Vorbereitungsarbeiten sind bei allen getesteten Rasenrobotern relativ aufwändig. Bevor’s mit dem Mähen losgehen kann, muss im Garten sorgfältig ein Draht verlegt werden, der dem Mäher die Grenze seines Arbeitsbereichs zeigt. Programmieren lassen sich die Geräte direkt, einige verfügen auch über eine Bedienung per App (siehe unten).
Kleinstes Modell nur «genügend»
Nur mit der Gesamtbewertung genügend schneidet der Automower 105 von Husqvarna ab. Er hinterlässt ein uneinheitliches Rasenbild, hat Mühe mit langem, feuchtem Grass und unebenem Boden. Die Handhabung ist jedoch einfach und der mit 6,7 kg leichteste Roboter im Test, lässt sich auch einfach transportieren und verstauen. Der beste der kleineren Modelle ist übrigens der 10,5 kg leichte Worx WG791E.1
Die Grössten sind besser
Die beiden grössten und schwersten Rasenroboter (John Deere Tango E5-serie II und Robomow RS 615) schneiden im Test am besten ab. Testsieger Robomow kostet 800 Franken weniger als der Zweitplatzierte, ist etwas lauter und mit 20kg das schwerste Modell im Test. Beide kommen mit allen Rasen- und Bodenbedingungen sehr gut zurecht und hinterlassen einen sehr gepflegten Rasen. Sie sind auch die einzigen im Test, deren Batterien das «gut» erreichten.
Mähen nach Zufallsprinzip
Die meisten Rasenroboter entscheiden sich nach dem Zufallsprinzip, wann sie wo mähen wollen. Dieses «wilde» Mähen in alle Richtungen tut dem Rasen gut, denn er legt sich nicht auf eine Seite ab. Die beiden getesteten Modelle von Bosch gehen anders vor: Sie fahren die Grenze des Mähgebiets ab, berechnen eine Tour und mähen dann regelmässig hin und her. Dieses Vorgehen kann zu Zeitersparnissen führen.
Kleine und grosse Flächen
Vor dem Kaufentscheid ist es ratsam, die Grösse des Einsatzgebiets genau zu definieren. Nicht alle Geràte eignen gemäss Herstellerangaben für grosse Flächen. Für einen kleinen Garten von maximal 400 Quadratmeter ist etwa der Robomow RC304 gedacht. Eine viel grössere Fläche von bis zu 2200 Quadratmeter soll hingegen das Modell von John Deere bewirtschaften können.
Regelmässiges Schneiden
Nur die Spitze des Rasens abschneiden, dafür regelmässig mähen, in der Wachstumsphase des Grases bis zu 3 Mal die Woche, das führt zu den besten Resultaten. Alle getesteten Rasenroboter sind ohne Fangsack ausgestattet, d.h., das geschnittene Gras wird auf dem Rasen verteilt. Kleine Mengen kann dieser meist gut aufnehmen, sie wirken sogar als natürlicher Dünger und «mulchen» den Rasen, machen den Boden fruchtbarer.
Sicherheitsstandards erfüllt
Die Sicherheitsstandards erfüllen alle Modelle im Test. Trotzdem bleibt ein Sicherheitsrisiko für alles, was sich nahe am Boden bewegt, wie Kleintiere oder auch Kinderfüsse. Deshalb sollten sich Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe eines Rasenroboters aufhalten und über die Gefahr gut aufgeklärt werden.
Tipps für den Unterhalt
Obwohl ihnen das Mähen bei Regen nicht schadet, dürfen alle Rasenroboter nur ohne Wasser gereinigt werden. Damit er ungehindert arbeiten kann, lohnt sich auch regelmässig ein Blick auf die Unterseite des Roboters. So lassen sich allfällige Blockierungen erkennen und die Schärfe der Klingen einschätzen, die dann rechtzeitig ausgewechselt werden können.