Die Zubereitung von Tee ist doch einfach, denkt man. Doch bei Grüntee ist Vorsicht geboten, ebenso bei Oolong-, weissem und gelbem Tee. Diese sollten nicht mit siedendem Wasser aufgegossen werden, sondern mit 60 bis 90 Grad warmen Wasser. «Sonst schmecken sie bitter und herb. Das ist ein Grund, weshalb viele Leute Grüntee nicht mögen.», sagt Eliane Brown, Teefachfrau und Inhaberin eines Teeladens in Winterthur.
Sie findet, für Teeliebhaber:innen mache eine Anschaffung eines Wasserkochers mit fixer Temperaturauswahl durchaus Sinn. «Kassensturz» und das Konsumentenmagazin «Saldo» haben acht Wasserkocher mit Temperatureinstellungen zwischen 40 bis 100 Grad zur Prüfung in ein Labor geschickt. Im Test waren nur Modelle aus Glas oder Metall, denn bei Geräten aus Plastik können sich beim Erhitzen kleinste Kunststoffteilchen lösen.
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Wasserkocher mit Temperaturregelung
Von acht Wasserkochern mit Temperaturregelung schnitten gleich sechs Modelle gut ab. Testsieger war der «Design cool touch» von Gastroback. Er erhitzte einen Liter Wasser rasch (in 3 Min. 30 Sek.) auf die eingestellte Temperatur. Bei diesem Gerät besteht keine Verbrennungsgefahr, das Gehäuse ist gut isoliert. Kostenpunkt: 74 Franken, damit liegt der «Design cool touch» im Mittelfeld.
Mit Note 5,1 schaffte es das Modell «Mi Smart Kettle, 1.5l» von Xiaomi, auf den zweiten Platz. Doch die Temperaturauswahl lässt sich nur über eine Smartphone-App bedienen und es gibt keine Temperaturanzeige am Gehäuse, auch das funktioniert über das Handy. Auch dieses Gerät ist gut isoliert, es besteht keine Verbrennungsgefahr.
Der Tee- und Wasserkocher von Koenig schnitt ebenfalls in allen Kriterien gut ab. Und beim Kauf gibt es ein integriertes Teesieb. Doch das Gehäuse wurde an gewissen Stellen heisser als 70 Grad. Das führte zu einem Notenabzug.
Wer sich auf keinen Fall die Finger verbrennen will, sollte eines dieser Geräte wählen: Gastroback, Xiaomi oder der «Wasserkocher Thermo» von Fust. Doch bei diesem ist der Wasserstrahl beim Ausschenken unsauber, auch hier ist Vorsicht angesagt, um sich nicht am heissen Wasser zu verbrühen. Fust schreibt, dies sei aufgrund der speziellen Bauform, deshalb bleibe das Wasser länger heiss. Und man werde den Strahl überprüfen.
Beim Sicherheitstest mit der Infrarotkamera zeigte sich, dass die Gehäuse von fünf Geräten stellenweise sehr heiss wurden, das gab Notenabzug. Die Hersteller schreiben dazu, dass die Produkte die geltenden Normen einhalten würden und in den Bedienungsanleitungen gebe es Warnungen vor heissen Stellen. Intertronic teilt mit, dass der Griff und die Taste beim Griff zum Deckelöffnen nicht heiss werden und so für die Nutzer keine Gefahr bestehe. Man werde die Test-Ergebnisse nutzen, um das Produkt weiter verbessern.
Wasserkocher ohne Temperaturregelung
Das Labor testete auch acht Wasserkochern ohne Temperaturregelung. Nur ein Gerät schnitt gut ab: Testsieger wurde der «Kettle 1.7 L 2300» von Miostar, er brauchte nur 3 Minuten und 14 Sekunden, um einen Liter Wasser zu erhitzen. Der Miostar-Kocher war einfach zu bedienen, doch die Testleiterin bemängelte den kantigen Griff und die zu kleine Öffnung zum Befüllen mit Wasser. Mit einem von Preis 70 Franken ist dieses Gerät das teuerste in dieser Gruppe.