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Mini-Waschmaschinen im Test Nur drei Waschmaschinen liefern «saubere Ergebnisse»

Kleine Waschmaschinen sind praktisch für Mietwohnungen. Im «Kassensturz»-Test mit acht Modellen fielen die zwei Günstigsten durch. Sie versagten beim Entfernen von Alltagsflecken.

Für eine kleine Wäsche zwischendurch, für verschwitzte Sportkleider nach dem Besuch im Fitness-Center oder um das bekleckerte Lieblingshemd rasch wieder anziehen zu können, sind Mini-Waschmaschinen eine praktische Lösung. Sie sind knapp 70 Zentimeter hoch und passen im Badezimmer unter das Lavabo. Sie können direkt am Kaltwasseranschluss angeschlossen werden (je nach Hahn braucht es dafür ein zusätzliches Ventil).

So haben die Mini-Waschmaschinen abgeschnitten

«Kassensturz» und das Konsumentenmagazin K-Tipp haben acht Mini-Waschmaschinen in einem französischen Labor testen lassen: Das Labor CTTN Iren in Ecully (F) ist auf die Prüfung von Haushaltsgeräten spezialisiert.

Mini-Waschmaschinen kein Ersatz für grosse Waschmaschinen

Testleiter Lionel Bidaut erklärt, Mini-Waschmaschinen eigneten sich, um kleine Ladungen von drei bis fünf Kilo zu waschen, aber sie würden keine grossen Waschmaschinen ersetzen: «Diese Mini-Waschmaschinen sind nicht gedacht, um jede Woche oder jeden Monat die Wäsche für eine ganze Familie zu waschen.»

So wurde getestet

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Die Experten des französischen Labors CTTN Iren in Ecully (F) testeten für K-Tipp und Kassensturz acht Mini-Waschmaschinen. Dabei gingen sie wie folgt vor:

Waschergebnis: Wichtigstes Kriterium im Test ist das Waschergebnis. Dazu haben die Labormitarbeiter die Maschinen dreimal im Standardprogramm für Baumwolle bei 40 und 60 Grad laufen gelassen. Die Maschinen wurden dabei jeweils zu 80 Prozent gefüllt. Total acht Experten bewerteten, wie gut die Maschine Oliven-, Blut-, Wein- und Schokoladenflecken entfernten.

Dann prüften die Fachleute, wie viel Waschmittelrückstände am Ende noch in der Wäsche waren. Und sie haben die Restfeuchte nach dem Schleudergang ermittelt, um herauszufinden, wie gut die Maschinen schleuderten. Ausserdem massen die Laborexperten die Temperatur während dem 60-Grad-Programm.

Lärm: Die Laborexperten haben die Lautstärke in fünf Meter Entfernung gemessen. Zudem bewerteten drei Experten das Maschinengeräusch subjektiv.

Wasser- und Stromverbrauch: Gemessen wurde jeweils der Strom- und der Wasserverbrauch im 40- und 60-Grad-Standardprogramm. Die Maschinen wurden dabei jeweils zu 80 Prozent ausgelastet.

Handhabung: Drei Experten beurteilten die Bedienung: Wie gut lässt sich die Türe öffnen und schliessen? Lassen sich die Filter gut reinigen?

Die Geräte kosten zwischen 159.90 und 1299 Franken. Das wichtigste Kriterium im Test ist die Waschleistung. Also wie sauber waschen die Maschinen? Gehen sie Alltagsflecken von Öl und Schokoladeneis an den Kragen? Dazu wurden je drei 40-Grad und 60-Grad-Wäschen durchgeführt. Neben Sauberkeit und einem Check der Temperatur bei der 60-Grad-Wäsche wurde die Lärmbelastung, der Wasser- und Stromverbrauch, sowie die Handhabung bewertet.

Drei Geräte erreichten ein «gut»

Drei Mini-Waschmaschinen schnitten «gut» ab. Der Testsieger «Mini 850» von Kenwood mit Endnote 4.9 entfernte Flecken und verbrauchte vergleichsweise wenig Wasser und Strom. Testleiter Lionel Bidaut sagt zum Resultat: «Dieses Modell bietet den besten Kompromiss zwischen Waschleistung und Verbrauch.»

Das AEG-Modell und «EWC 1352 Compact D» von Electrolux erhielten eine etwas tiefere Note. Sie hatten den höchsten Stromverbrauch von allen Geräten. Das drückte den Notenschnitt.

Aufgefallen unter den genügenden Modellen ist die Maschine von Haier. Sie kann – als eine von wenigen – eine 5-Kilogramm-Ladung waschen, war einfach zu bedienen und verbrauchte vergleichsweise wenig Wasser und Strom. Doch bei der Fleckenentfernung zeigte sie Schwächen: Olivenöl- und Blutflecken konnte sie nicht restlos entfernen. Die beiden Modelle von Kenwood (Mini1020) und Novamatic erreichen je Note 4.6. Auch sie kämpften mit der Beseitigung von Alltagsflecken.

Günstige Geräte fallen durch

Die beiden günstigsten Geräte im Test, die Mini-Maschinen von Gonser.ch und Tectake.ch können keine 60-Grad-Waschgänge durchführen. Sie haben keinen integrierten Heizstab und können einlaufendes Wasser nicht aufheizen.

Für den Sauberkeitstest liessen die Labormitarbeiter 40 Grad warmes Wasser in die Maschine laufen. Doch nach den Waschgängen waren Schokoladeneis- und Fettflecken noch deutlich sichtbar. Für beide gab es ungenügende Noten.

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Gonser schreibt dazu, dass die Elego-Maschine besonders kompakt und leicht sei, was die Waschleistung leicht beeinträchtige: «Die Maschine wurde speziell für mobile Einsätze wie auf dem Camping und in Ferienwohnungen gemacht.»

Tectake ergänzt, dass wegen des fehlenden Heizstabes das eingefüllte Wasser rasch abkühle: «So löst sich das Waschmittel nicht vollständig auf und das Waschergebnis leidet etwas.»

Stellungnahmen

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Gonser, der Verkäufer des Modells Elego schreibt: «Unsere Mini-Waschmaschine wurde speziell für mobile Einsätze wie Camping oder Ferienwohnungen konzipiert, bei denen Kompaktheit und Mobilität im Vordergrund stehen. Wir verstehen, dass diese Bauweise gewisse Einschränkungen im Nutzungskomfort mit sich bringt. Wir werden die kritisierten Punkte mit dem Hersteller weiter prüfen, und Verbesserungen veranlassen.»

Tectake schreibt: «Da unsere Waschmaschine keinen Heizstab besitzt, kühlt das eingefüllte Wasser ab. Dadurch löst sich das Waschmittel nicht zu 100% auf und auch das Waschergebnis leidet etwas darunter.»

Tectake empfiehlt, auf die Kritik, man könne die volle Waschladung nicht direkt in das Schleuderfach geben, da sie nicht die gleiche Kapazität haben, was für Konsumentinnen und Konsumenten sehr ärgerlich ist, folgendes Vorgehen:

«Da die Trockenzeit, abhängig der Kleidung zwischen 1-5 Minuten dauert und die Waschzeit zwischen 3-15 Minuten dauert, ist genügend Zeit während des zweiten Waschgangs die Wäsche zu schleudern/ trocknen.»

Fust, der Verkäufer des Modells Novamatic schreibt: «Hinsichtlich Ihrer Bemerkung zum Fehlen einer Nottaste, welche die Türentriegelung im Falle eines Stromausfalls ermöglicht, möchten wir Sie auf den Inhalt der Bedienungsanleitung aufmerksam machen. Auf Seite 17 wird sowohl die Notöffnung als auch die Notentleerung beschrieben.»

Haier schreibt zum Waschergebnis in Kombination mit Stromverbrauch: «Als Faustregel gelten bei Trommelwaschmaschinen chemische, thermische und mechanische Einflüsse als entscheidende Faktoren für den Waschprozess. Aus den Daten geht hervor, dass die Referenzmaschine beim Test „Baumwolle 40 °C“ 0,09 kWh verbraucht und ein Waschergebnis von 323,6 erzielt.

Wir vermuten, dass die Referenzmaschine keinen Heizprozess durchführt, während unsere Maschine einen Heizprozess beinhaltet, was eigentlich zu einem höheren Reinigungsgrad führen sollte. Daher vermuten wir, dass die mechanische Kraft der Referenzmaschine deutlich grösser sein muss, um ein besseres Ergebnis zu erreichen.

Die hohe mechanische Kraft könnte darauf hindeuten, dass die Referenzmaschine ein grösseres Trommelvolumen hat als unsere Maschine.»

Electrolux, Hersteller der Geräte AEG und Electrolux schreibt: «Auch in Bezug auf den Strom- und Wasserverbrauch schneiden beide Maschinen gut ab, was unsere Anstrengungen widerspiegeln, in jeder Komfortklasse ökologische Lösungen anzubieten.

Die beiden Modelle sind die richtige Wahl für Konsumenten, die Wert auf perfekte Waschergebnisse legen und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen schonen wollen.»

Kassensturz, 25.2.25, 21:10 Uhr

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