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Tageslichtlampen gegen den Winterblues: Nur drei von elf sind gut
Aus Kassensturz vom 01.02.2022.
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Kassensturz-Test Tageslichtlampen gegen den Winterblues: Nur drei von elf sind gut

Schwache Beleuchtungsstärke und Flackern sind die Hauptschwächen einiger Tageslichtlampen.

Tageslichtlampen sollen vor allem in der dunklen Jahreszeit gegen Tageslichtmangel helfen und die Stimmung aufhellen. Bei genügend Beleuchtungsstärke reicht etwa eine halbe Stunde täglich vor der möglichst grossen, weissen Lichtfläche – und der Winterblues hat keine Chance.

Diese Lichttherapie ist auch in der Psychiatrie als wirkungsvoll anerkannt gegen saisonale Depressionen. Das Licht muss dafür hell sein, gleichmässig leuchten und im Lichtspektrum der Sonne ähneln. Eine Zimmer- oder Schreibtischlampe bringt da wenig.

Auf die Lux kommt es an

Im Test von «Kassensturz» und «A bon entendeur» erreichte keine der elf Tageslichtlampen den Zielwert von 10'000 Lux Beleuchtungsstärke in 30 Zentimetern Distanz. Den besten Wert erzielte «Lumie Soleil»: «gute» 5901 Lux.

Nur auf 1732 Lux kam das Modell Nomade. Noch weniger, nämlich nur 1597 Lux, erreichte in 30 Zentimetern Distanz die Mybeo Daylight Lamp. Zum Vergleich: Fast doppelt so viel lassen sich an einem bewölkten Wintertag beim Mittagsspaziergang messen, nämlich etwa 3000 Lux.

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Eine niedrigere Beleuchtungsstärke ist zwar nicht ganz ohne Nutzen, sie kostet aber Zeit. Für den gewünschten Therapieeffekt muss man sich nämlich länger dem Licht aussetzen. Übrigens: In einem durchschnittlich beleuchteten Innenraum sind meist nur zwischen 200 und 800 Lux messbar.

Zwei Lampen verursachen Kopfweh

Unerfreulich: Bei der «lampe de luminothérapie» von Astre und bei der Lampe Medisana LT 500 mass das Eidgenössische Institut für Metrologie (Metas), das die Tests durchführte, ein Flackern und einen Stroboskop-Effekt. Beides kann Kopfschmerzen und ein generelles Unwohlsein verursachen.

So wirkt die Tageslichtlampe gegen Winterblues

Der Winterblues entsteht, weil der Körper bei Dunkelheit das Schlafhormon Melatonin produziert. In der dunklen Jahreszeit macht Melatonin also auch tagsüber schläfrig, vor allem, wenn man sich viel in Innenräumen aufhält.

Tageslicht – auch künstliches, das im Farbspektrum dem Sonnenlicht ähnelt – wirkt dem entgegen. Wenn es auf die Netzhaut trifft, hemmt es die Melatoninproduktion und macht dadurch aktiver, verbessert die Stimmung und die Hirnleistungen.

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Dieser Effekt hilft auch der inneren Uhr, den Tag-Nacht-Rhythmus zu justieren. Das wirkt sich positiv auf den Schlaf aus. Vorsicht: Kommt die Tageslichtlampe am späten Nachmittag oder am Abend zum Einsatz, wirkt sich das negativ auf den Schlaf aus.

So wurde getestet

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  • Kriterium Beleuchtungsstärke: Das Metas, das Eidgenössische Institut für Metrologie in Bern, ermittelte die Beleuchtungsstärke (Lux) in 30 und 50 Zentimetern Abstand. Das ist die im Alltag realistische Distanz zwischen Lampe und Augen beim Gebrauch der Tageslichtlampen.
  • Kriterium Lichtqualität: Der Prüfleiter ermittelte die Lichtfarbe, das Flackern, den Stroboskop-Effekt, das Blendpotenzial und den Blaulichtanteil.
  • Kriterium Leuchtfläche: Bei einer kleinen Leuchtfläche ist es schwieriger, gut in der Achse des Lichts zu bleiben und so einen maximalen Effekt zu erzielen. Deshalb bekamen Lampen mit kleinerer Fläche schlechtere Noten als Lampen mit grosser Fläche.

Keine Produktion von Vitamin D

Da Tageslichtlampen ohne die für die Augen gefährliche UV-Strahlung auskommen, bildet der Körper bei der Lichttherapie kein Vitamin D.

Übrigens: an den Kosten für eine Tageslichtlampe beteiligt sich die Krankenkassen-Grundversicherung, jedoch nur, wenn sie wegen saisonaler Depression ärztlich verschrieben wurde.

Kassensturz, 01.02.22, 21:05 Uhr

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