Wer auf den Vitamingehalt achtet, sollte das richtige Gerät verwenden. Denn mit dem Zentrifugen-Entsafter und der elektrischen Presse gehen viele Vitamine verloren. Das hat der Test im Schweizerischen Vitamininstitut in Épalinges ergeben. Das Labor hat im Auftrag von «A bon Etendeur» die Auswirkungen der Gerätetypen auf den Vitamingehalt untersucht.
Mixer ist Vitaminsieger
Jede Maschine wurde mit derselben Frucht-/Gemüsemischung beschäftigt, und die daraus gewonnene Flüssigkeit wurde auf den Vitamingehalt geprüft.
Beim Mixer kommt raus, was reinkam, einfach püriert: 100 Prozent aller Vitamine konnten im gemixten Smoothie nachgewiesen werden.
Anders bei den beiden Entsaftungsgeräten, wo nebst dem Saft viel Abfall zurückbleibt (siehe Tabelle unten): Die Zentrifuge, welche Früchte und Gemüse schreddert und durch schnelle Rotation den Saft von den Feststoffen löst, punktet nur beim Vitamin C ohne Verlust. Grosse Teile der anderen Vitamine gingen beim Zentrifugieren verloren. Auch die elektrische Saftpresse, bei der Obst und Gemüse mithilfe von Druck zerstampft wird, bewirkt im Saft Vitaminverluste.
Der Testcocktail bestand aus verschiedenen Früchten und Gemüsesorten (siehe Grafik) und enthielt dementsprechend verschiedenste Vitamine. Im Labor wurden die Proben mithilfe unterschiedlicher Methoden auf ihren Vitamingehalt geprüft. Vitamin C ist im Gegensatz zu den anderen getesteten Vitaminen sehr hitzeempfindlich.
Weitere wichtige Infos zu Smoothie & Co:
Industriell hergestellte Smoothies
Sie haben sehr gesund klingende Namen, doch hinter diesen Bezeichnungen steckt oft nur Marketing, erklärt Ernährungsberaterin Lucie von Niederhäusern in der Sendung «A Bon Entendeur» von TSR. So wird der «True Fruits Green Smoothie» als Gemüsesaft angepriesen, enhält aber gerade einmal 15 Prozent Rucola. Dies entspreche lediglich einem Zehntel der empfohlenen Tagesration. Ein anderes Beispiel: Der «Green Superfood Smoothie Popeye»: Er besteht zu 13 Prozent aus Spinat und hauptsächlich aus Wasser, wertvolle Zusätze findet die Ernährungsberaterin hier nicht.
Hinzu kommt: Die Säfte werden teilweise gefriergetrocknet, pulverisiert und rückverdünnt. Ausserdem werden sie erhitzt und stehen wochenlang in Lagern. Dadurch gehen wichtige Vitamine und Enzyme verloren. Selbst gemachte Drinks sind also immer zu bevorzugen.
Was ist am gesündesten?
Weitaus am besten für unseren Körper ist der Verzehr von frischem und ganzem Obst und Gemüse. Ballaststoffe und wichtige Elemente, die sich in der Schale verbergen, verschwinden beim Entsaften, gewisse Vitamine sind zudem flüchtig.
Bein den Smoothies werden die ganzen Früchte und das ganze Gemüse verarbeitet. So bleiben wichtige Nährstoffe erhalten, wenn der Drink frisch getrunken wird. Smoothies bieten aber weniger Volumen als ganze Früchte und Gemüse und sättigen daher weniger gut.
SRF Gesundheit:
Bei den Säften fehlen Nahrungsfasern und Nährstoffe bleiben im Trester zurück.
Wieviel liegt drin pro Tag?
Mit Säften und Smoothies – vor allem wenn sie industriell hergestellt sind – nehmen wir in kurzer Zeit viel mehr Zucker zu uns, als mit ganzem Obst. Der Saft ist sehr schnell verdaulich, der Zucker gelangt im Handumdrehen ins Blut. Das alles hat zur Folge, dass man schneller wieder Hunger hat. Die Sendung «Puls» zeigte dies eindrücklich mit einem Test. Von den fünf empfohlenen Portionen Früchte/Gemüse sollte daher maximal eine durch Smoothies ersetzt werden.
Der ideale Saft/Smoothie
Am gesündesten sind Säfte und Smoothies, wenn der Gemüseanteil möglichst hoch ist. Gut ist übrigens, wenn man dazu ein paar Tropfen Öl gibt, damit der Körper fettlösliche Vitamine aufnehmen kann. Ein weiterer Tipp: Mineralwasser hilft den Durst löschen und sorgt für weniger Kalorien. Wichtig ist auf jeden Fall: Sofort trinken. Und: Säfte und Smoothies können den Verzehr von ganzem Obst/Gemüse nicht ersetzen.