Juckt es auf der Kopfhaut, gilt es erst herauszufinden, ob es wirklich Läuse sind, die beissen. Dazu muss man die Haare waschen. Am besten mit Weichspüler für die Haare, damit die Haare einfacher zu kämmen sind. Dazu ist ein spezieller Lauskamm hilfreich. Bleiben Läuse in den Zacken stecken, so ist es Zeit für eine Behandlung mit einem Mittel gegen Läuse.
Konrollierte Studien sind wichtig
«Kassensturz» hat die 15 meistverkauften Entlausungsmittel unter die Lupe genommen. Es gibt zwei Gruppen: Physikalische Produkte: Diese töten die Laus über deren Oberfläche oder die Atemöffnungen. Und chemische Produkte mit Insektiziden: Diese töten die Laus über das Nervensystem. Dagegen können Läuse resistent werden. Dann wirken die Mittel nicht mehr.
Die Pharmazeutin und renommierte Lausexpertin Christina Ruob prüfte die Mittel gegen Läuse: Wie gut ist ihre Wirkung überhaupt belegt. Sie forderte bei sämtlichen Firmen kontrollierte Studien zu den Mitteln an und prüfte diese auf ihre Wissenschaftlichkeit: «Ich arbeite nach der gleichen Methode wie internationale Experten. Wir arbeiten mit kontrollierten Studien, die nachvollziehbar machen, dass die Mittel wirken.»
Fazit: Nur vier Hersteller konnten kontrollierte Studien vorlegen, welche die Wirksamkeit ihres Mittels belegen. Die detaillierten Resultate im Vergleich finden Sie in der Testtabelle zum Herunterladen.
Die Kriterien der Expertin:
- Ist die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt?
- Können die Produkte Allergien auslösen?
- Haben Läuse bereits Resistenzen gegen die Mittel entwickelt?
Auf dem letzten Platz landet das Mittel Loxazol. Abzug gibt die Expertin, weil das Mittel Allergien auslösen kann – ausserdem sind Läuse gegen das verwendete Insektizid resistent. Deshalb erhält dieses Produkt das Gesamturteil «schlecht».
Ein «Ungenügend» gab es für das zweite chemische Lausmittel im Test: Auch gegen Prioderm haben Läuse Resistenzen entwickelt. «Ungenügend» schneiden auch die Komplettbehandlung Kit und Coco ab, Lice-Ex, Licener, Rausch Laus Stopp, Anti Laus und das Paranix Shampoo.
Nichts für empfindliche Kopfhaut
Bei diesen Mitteln fehlen kontrollierte Studien, und sie enthalten Inhaltsstoffe, die Allergien auslösen können. In einem Grossteil aller untersuchten Produkte hat Pharmazeutin Christina Ruob Inhaltsstoffe gefunden, auf die man mit einer Allergie reagieren kann.
Das gibt Abzug in der Wertung: «Es gibt sehr viele Kinder und Erwachsene, die eine empfindliche Kopfhaut haben, zum Beispiel unter Neurodermitis leiden. Gerade bei denen möchte ich sicher gehen, dass sie ein Produkt auswählen können, auf das sie nicht allergisch reagieren», erklärt die Expertin.
Die Firmen schreiben «Kassensturz», Allergien sowie Resistenzen kämen nur selten vor. Zudem würden Konsumentenfeedbacks und eigene Tests die Wirksamkeit ihrer Produkte belegen.
Drei Entlausungsmittel erhalten das Urteil «genügend»: Pedicul hermal, Paranix sensitive und Altopou. Zu diesen Mitteln gibt es keine kontrollierten Studien. Es könnte sein, dass sie wirken, doch der wissenschaftliche Beleg fehlt. Eines ist jedoch klar: Sie lösen keine Allergien aus. Auch hier schreiben die Firmen, dass ihre eigenen Untersuchungen die Wirksamkeit belegen.
Nach Behandlung: Kontrolle nicht vergessen
Vier Produkte bewertet die Expertin mit «sehr gut»: Drei Hedrin-Mittel: Hedrin Lösung, Xpress Gel und Treat and go. Sowie den Spray von Paranix. Die Hersteller dieser Produkte können kontrollierte Studien vorlegen.
Wichtig zu wissen: Sieben bis neun Tage nach Anwendung des Mittels gegen Läuse müssen die Haare nochmals nassgemacht, mit Weichspüler für die Haare versehen und gekämmt werden. Falls dann wieder Läuse im Kamm steckenbleiben, muss man nochmals ein Mittel anwenden.
Testen Sie Ihr Wissen:
Kopfläuse gibt es in der Schweiz seit eh und je. Und genauso lange haften hartnäckige Mythen an diesen Tierchen. Welche stimmen? Und welche sind nichts als lausige Ammenmärchen? Finden Sie es heraus und machen Sie mit bei unserem kleinen Läuse-Quiz.