Ob Kerze, Katze oder Kranich: Die verschiedenen Yoga-Posen stärken Körper und Geist und lassen die Yoga-Schülerinnen und -Schüler beweglicher werden – physisch wie mental. «Die Faszination am Yoga ist, wirklich einen Moment für mich zu haben. Einen Moment im Alltag, in dem ich meinen Körper bewege, in dem ich atme, in dem ich ruhig werde», schwärmt Claire Dalloz. Sie unterrichtet seit Jahren die indische Bewegungs- und Meditationspraxis.
Die richtige Yogamatte ist entscheidend
Die Yogamatte hat dabei an Bedeutung gewonnen. «Nur eine gute Yogamatte unterstützt die Yogis in ihrer Praxis», erklärt Dalloz. «Die fliessenden Bewegungen erfordern eine Dämpfung für die Gelenke, und die Rutschfestigkeit ist für die sichere und richtige Ausführung der Übungen wichtig.»
Praxistest und Schadstoff-Analyse
«Kassensturz» hat acht Yogalehrerinnen oder langjährige Yogis ins Zürcher Air-Yoga-Studio aufgeboten, um die Matten zu testen. Unter der Anleitung von Yogalehrer-Ausbildnerin Dalloz testen sie mit verbundenen Augen die Matten – unter anderem auf ihre Standfestigkeit und ihre Dämpfung. Wichtigstes Kriterium ist die Rutschfestigkeit, der Grip.
Zusätzlich hat «Kassensturz» die Yogamatten ins deutsche Prüflabor SLG geschickt. Die aus Kautschuk und verschiedenen Kunststoffarten bestehenden Yogaunterlagen werden auf Giftstoffe hin untersucht. Hier findet das Labor denn tatsächlich auch unerwünschte und gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe.
Giftstoffe in zwei Matten
Zwei Matten – Manduka Eko Lite und Hello Sun – enthalten krebsauslösende Nitrosamine und Stoffe, aus denen Nitrosamine entstehen können. «Diese können aus den Matten ausgasen und über die Luft eingeatmet oder direkt über die Haut aufgenommen werden», erklärt Carsten Voigt, Leiter Chemische Analysen beim Prüflabor SLG.
Die beiden Matten erhalten deshalb eine «schlechte» Bewertung im «Kassensturz»-Test. Im Praxistest gehören sie aber zu den besten. Manduka schreibt, der Gehalt an schädlichen Stoffen liege im unbedenklichen Bereich. Hello Sun wird gemäss eigenen Angaben den Gehalt an Nitrosaminen verringern und die aktuellen Oekotex-Richtlinien erfüllen.
Auf den Hund gekommen
In den restlichen Matten hat das Prüflabor höchstens Spuren von Schadstoffen entdeckt. Im Praxistest schneidet die Matte von Schildkröt «ungenügend» ab. Mit 21.95 Franken ist sie zwar die günstigste Matte im Test, im Urteil der Jury bietet sie aber keine Dämpfung, keine Standfestigkeit und vor allem keinen Grip. Schildkröt schreibt «Kassensturz», die Matte sei im Zuge der Umstellung auf PVC-freie Produkte aus dem Sortiment genommen worden.
Im Mittelfeld mit einer genügenden Bewertung sind zwei Yogmatten von Schweizer Produzenten: Airex Calayna Prime (71.95 Franken) erhält Note 4,5, die teurere Beyondyoga-Matte (98 Franken) verpasst mit Note 4,7 knapp ein «gutes» Urteil. Beide sind bei feuchten Händen und Füssen zu wenig rutschfest. Beyondyoga zeichnet sich aber durch eine gute Dämpfung aus.
Die Top 3
Auf das Podest schaffen es die SportXX-Eigenmarke Perform (Note 4,8). Die gleiche Note gibt es für Powerzone, die Eigenmarke von Ochsner Sport. Mit 39.90 Franken ist sie der Preis-Leistungssieger. Am meisten überzeugt hat die Jury Jade Harmony – Note 5,2. Für nachhaltigkeitsbewusste Yoginis und Yogis gut zu wissen: Jade pflanzt für jede verkaufte Matte einen Baum.
Kassensturz, 18.02.2020, 21.05 Uhr