Oben blau, unten grau. Nach den ersten Schneeflocken haben ein paar Skigebiete die Wintersaison bereits eingeläutet. Und auch wenn der Schnee nicht meterhoch liegt, für die ersten zaghaften Schwünge reicht es definitiv.
Ein Drittel weniger Kopfverletzungen
Dabei ist ein guter Kopfschutz wichtig. Denn: Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) gehören Kopfverletzungen zu den häufigsten Unfallfolgen auf der Piste: 13 Prozent sind es bei den Snowboardverletzungen, beim Skifahren 11 Prozent. Das Risiko einer Kopfverletzung bei einem Sturz wird laut BFU mit dem Tragen eines Helmes um rund ein Drittel verringert.
«Kassensturz» und «K-Tipp» lassen darum zehn verschiedene Wintersporthelme beim TÜV Rheinland unter normierten Laborbedingungen testen. Das wichtigste Kriterium: die Stossdämpfung.
Wie gut kann ein Helm also einen Aufprall abfedern? Aber auch, wie reissfest sind Kinnriemen und Schnalle? Und: Wie gut bleibt der Helm auf dem Kopf, wenn etwas an der Schale zerrt?
Gefährliche Rotationskräfte
Auch wichtig: der Rotationstest. Da der Kopf bei einem Sturz erst nach dem Körper auf dem Schnee aufschlägt, kommen gefährliche Rotationskräfte ins Spiel, die Nerven im Gehirn zusätzlich schädigen können. Die Helmhersteller wollen diesen Kräften mit dem sogenannten Mips-System entgegenwirken.
Die erfreuliche Nachricht: Keiner der Helme fällt im Test durch. Doch die Bandbreite der Resultate zeigt, dass es grosse Unterschiede gibt – sowohl bei den Noten als auch bei den Preisen. Das Modell Arber von Alpina dämpft am schlechtesten. Die Messwerte bewegen sich nahe am Grenzwert. Das gibt Abzug und eine Endnote von 4.6 («Genügend»). Der Helm von Alpina ist mit 89.90 Franken der zweitgünstigste im Test.
Guter Helm für unter 50 Franken
Die grosse Mehrheit der Helme bekommt die Gesamtbewertung «Gut», mit Noten zwischen 4.8 und 5.3. Der teuerste Helm – Fornix von Poc (mit Mips), gekauft bei Intersport – kostet 229 Franken und ist damit mehr als viermal so teuer wie das günstigste Modell von PST 500 von Wedze, gekauft bei Decathlon (Fr. 49.90). Die Noten spiegeln den Preis allerdings nicht wider: Fornix bekommt eine 4.8, der günstigere PST 500 eine 5.0.
Klar obenauf schwingen zwei Modelle: der Brigade von Salomon (Fr. 139.00) und der Stance von Uvex (Fr. 98.90). Beide werden mit der Note 5.7 und «Sehr gut» bewertet. Beide Helme überzeugen bei der Stossdämpfung und auch im Rotationstest, obwohl beide Helme kein Mips haben. Ein sehr guter Helm ist also schon für unter 100 Franken zu haben.
Während in der Saison 2002/2003 laut BFU nur gerade 16 Prozent der Schneesportlerinnen und -sportler einen Helm trugen, fällt heute auf den Pisten auf, wer sich nur mit einer Wollmütze schützt: Heute ist die Helmquote bei über 90 Prozent, so die Beratungsstelle. Wobei die Snowboarder immer noch etwas weniger zum Helm greifen, im Vergleich zu den Skifahrerinnen. Der Slogan «Kluge Köpfe schützen sich» zeigt aber Wirkung.