Sie sehen aus wie Bostitch und Co., heften aber Dokumente ohne Metall zusammen. Damit liesse sich viel Metall einsparen, denn allein im Jahr 2020 wurden gemäss Aussenhandelsstatistik über 26 Milliarden Bostitch-Klammern in die Schweiz importiert, das sind über 880 Tonnen Metall, das früher oder später im Abfall landet.
Testtabelle:
Wie gut sie ohne Metallklammern das Papier zusammenhalten, testet «Kassensturz» im Praxistest mit sechs klammerlosen Heftern, die zwischen 10 und 20 Franken kosten und lässt dabei drei Bürohefter mit Klammern für 7 bis 19 Franken zum Vergleich mittesten.
Weniger Seiten ohne Klammern
Die grösste Auffälligkeit im Test: Hefter mit Metallklammern können in der Regel deutlich mehr Blätter zusammenheften als die Modelle ohne Klammern. Der von Bostitch schafft mühelos 30 Seiten, der von Papeteria aus der Migros immerhin 20, nur mit dem Modell Qualité & Prix aus dem Coop geht das Heften schon bei 7 Seiten schwer.
Fast alle Hefter ohne Klammern erreichen schon bei etwa fünf Seiten ihre Grenze. Die Ausnahme ist das grosse Schreibtischmodell von Plus, das 10 Seiten zusammenheften kann. Mit dem Modell von Harinacs konnte die Jury immerhin 8 Seiten verbinden.
Geknickte Ecken
Schwierigkeiten bereitete der Jury der runde klammerlose Hefter von Wedo. Schon für vier Blätter war der Kraftaufwand enorm. Negativ fiel auch auf, dass die Platzierung der Heftung schwierig ist und das Resultat nicht befriedigt: Die Heftung riss aus, und es entstanden oft unschön geknickte Ecken. Mit der Gesamtnote 4,3 erreichte dieses Modell zwar eine genügende Note, ist aber mit einer halben Note Abstand das schlechteste im Test.
Alle anderen Bürohefter mit und ohne Klammern bewertete die Jury insgesamt mit «gut». Testsieger und Preis-Leistungssieger (9.95 Franken) ist der staple-free Stapler von Muji. Die einfache, ästhetische Konstruktion und das Heftresultat gefielen der Jury besonders gut.
Scannen ohne Druckerstau
Übrigens: Alle getrennten Blätter – egal ob vorher mit Metallklammer oder ohne verbunden – liefen problemlos durch einen grossen Büroscanner. Ein kleiner Trick zeigte sich als hilfreich: «Kassensturz» hat jeweils ein «neues» Blatt zwischen die Seiten gelegt, damit sich die beschädigten Stellen nicht gegenseitig verhängten.