Wenn Kinder malen, dann landet die Farbe nicht immer nur auf dem Papier. Genauso bunt wie das Kunstwerk sind danach die Hände und das Gesicht.
Und wenn die Kinder gedankenverloren auf den Stiften herumkauen, landet die Farbe dann auch meist noch im Mund. Nicht tragisch, wenn die Farbstifte frei von Schadstoffen sind. Doch das sind sie nicht immer – wie ein Test der deutschen «Stiftung Warentest» zeigt.
29 Farbstifte und Fasermaler wurden gezielt auf folgende Schadstoffe untersucht:
- Konservierungsstoffe
- Lösemittel
- Azofarbmittel
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
- Schwermetalle und weitere Elemente
- Phthalat-Weichmacher
Das von der Konsumentenorganisation beauftragte Prüfinstitut hat Lack abgeschabt, Minen herausgebrochen und Proben durch die Zentrifuge gejagt. Bei der Bewertung haben sie sich unter anderem an den Grenzwerten der EU-Spielzeugnorm orientiert. Denn Farbstifte und Fasermaler gelten nach einer Leitlinie der Europäischem Kommission als Spielzeug.
Das erschreckende Ergebnis: Viele Stifte sind richtig ungesund. Nur 5 von 17 Farbstift-Sets sind «gut». Bei den Fasermalern sieht es deutlich besser aus, es schneiden immerhin 6 von 12 Sets «sehr gut» ab.
Belastete Farbstifte: Was die Schadstofffahnder fanden
In diesen fünf Farbstift-Sets fanden die Tester kritische Mengen von PAK. Sie entstehen bei unvollständiger Verbrennung von organischem Material wie Holz, Kohle oder Öl und gelangen oft als Verunreinigung in Produkte. Einige von ihnen können Krebs erzeugen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung gefährden.
In einigen Buntstiften fand das Labor ausserdem aromatische Amine, die aus Azofarbmitteln stammen. Einige dieser Stoffe können Tumore verursachen oder stehen zumindst im Verdacht, dies zu tun. Immerhin: Weichmacher und Schwermetalle hat es in den Stiften keine.
Die Hersteller versichern zwar, dass diese Stoffe fest gebunden und nicht wasserlöslich seien. Allerdings geht es auch ohne Risiko: Die mit «gut» bewerteten Farbstifte enthalten nämlich keine Amine. In der Schweiz sind drei der fünf getesteten Farbstift-Sets erhältlich: Faber-Castell, Stabilo und Bic Kids.
Allergien durch Fasermaler und Tinten
Bei den Fasermalstiften liegen die Probleme woanders. Sie enthalten wässrige Lösungen. Der Einsatz von Wasser führt dazu, dass Produkte anfällig für Schimmelpilze und Bakterien sind. Um das zu verhindern, setzen Anbieter den Faserstiften Konservierungsmittel zu. Einige greifen dabei auf Isothiazolinone zurück, von denen manche Allergien verursachen können.
Bei den Fasermalern vergaben die Warentester das Testurteil «sehr gut» an die Stifte von Edding, Herlitz, Mäc Geiz, Pelikan, Stabilo und Stylex. Vier Produkte sind auch in der Schweiz erhältlich.
Die besten Buntstiften
Faber-Castell, Colour Grip Wasservermalbare Buntstifte
Gesamturteil: Gut (1,7) *
Preis: 7.50 Franken **
Bemerkung: Art.-Nr. 112412. 12 Sifte sind im Paket enthalten.
Stabilo, Trio Dicke Farbstifte
Gesamturteil: Gut (2,1) *
Preis: 5.40 Franken **
Bemerkung: Art.-Nr. 203/2-12. 12 Stifte sind im Paket enthalten.
Bic Kids, Evolution Triangle Ecolutions Dreikant-Buntstift
Gesamturteil: Gut (2,3) *
Preis: 4.70 Franken **
Bemerkung: Art.-Nr. 50/2104. 12 Stifte sind im Paket enthalten.
Die besten Fasermaler
Edding, Funtastics Fasermaler
Gesamturteil: Sehr Gut (1,0) *
Preis: 5.90 Franken **
Bemerkung: Art.-Nr. 4-15-12. 12 Stifte sind im Paket enthalten.
Herlitz, Fasermaler
Gesamturteil: Sehr Gut (1.0) *
Preis: 1.70 Franken **
Bemerkung: Art.-Nr. 8649139. 10 Stifte sind im Paket enthalten.
Pelikan, Colorella Star Fasermaler
Gesamturteil: Sehr Gut (1.0) *
Preis: 2.50 Franken **
Bemerkung: Art.-Nr. 904 821. 10 Stifte sind im Paket enthalten.
Stabillo, Cappi Filzstifte
Gesamturteil: Sehr Gut (1.0) *
Preis: 6.55 Franken **
Bemerkung: Art.-Nr. 168/12-4. 12 Stifte sind im Paket enthalten.
* = Noten gemäss deutschem Bewertungssystem (0,5 = Sehr gut, 5,5 = Mangelhaft).
** = Günstigster Preis gemäss Internetrecherche vom 11.09.2018.
Quelle: «Test» von «Stiftung Warentest», Ausgabe 08/2018.