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Multimedia «Adieu Analog-Telefon»: Swisscom irritiert Kunden

Die Ankündigung der Swisscom, Ende 2017 analogen Telefonen den Stecker zu ziehen, stösst bei Kunden auf Unverständnis. Dass ab 2018 im Festnetz nur noch über das Internet telefoniert werden kann, lässt für «Espresso»-Hörer Fragen zu Stromverbrauch, Sicherheit, Versorgung und Kosten offen.

Die Swisscom nimmt im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 Stellung zu Fragen und Vorwürfen ihrer Kundschaft.

Vorwurf 1: Der Stromverbrauch wird steigen!

Statt in die Buchse in der Wand müssen Swisscom-Kundinnen und Kunden ihr Telefonkabel in Zukunft in einen Router stecken. Diese gelten als Stromfresser.

Swisscom-Sprecher Olaf Schulze erklärt, man arbeite zusammen mit dem Bund an einem Router, der nur noch ein Minimum an Strom verbrauche. Ausserdem würde der Stromverbrauch in den Rechenzentren laufend optimiert, sodass insgesamt der Stromverbrauch eher sinke.

Vorwurf 2: Bei mir funktioniert das sowieso nicht!

In Randregionen kämpfen Swisscom-Kunden mit mässigen Internetverbindungen. Wie soll da auch noch ohne Leistungseinbusse telefoniert werden?

Olaf Schulze sagt, dass Sprachverbindungen viel weniger Bandbreite benötigen würden als Internet und digitales Fernsehen. Ausserdem werde Telefonie prioritär behandelt und sei darum sichergestellt.

Vorwurf 3: Bei einem Stromausfall geht gar nichts mehr!

«Espresso» vom 19.03.2014:

Box aufklappen Box zuklappen

Ein Router braucht Strom, fällt der Strom aus, ist auch das Telefon tot.

Stimmt, räumt Olaf Schulze von der Swisscom ein. Dies sei aber zum Beispiel bei schnurlosen Telefonen auch heute schon so. «Heute steht den Kunden in der Regel ein Handy und damit eine Alternative zur Verfügung». Wer kein Handy will, bräuchte eine Notstromlösung.

Vorwurf 4: Die Swisscom lässt mich im Lift stecken!

Viele Notrufanlagen in Liften funktionieren über das analoge Telefonnetz. Über die Internetleitung können so keine Notrufe abgesetzt werden.

Man sei mit den Liftherstellern in Kontakt, um Lösungen bereitstellen zu können, so Olaf Schulze. Bereits heute seien analoge Notrufanlagen jedoch nicht mehr Standard. Schindler habe bereits einige Tausend Lifte umgerüstet, sodass Notrufe über das Mobilfunknetz abgegeben werden können.

Vorwurf 5: Kunden müssen investieren, die Swisscom kann profitieren!

Mit der Umstellung auf Internet-Telefonie stehen für viele Kunden Investitionen an: Alte Telefone müssen ebenso ersetzt werden wie Alarmanlagen mit Anbindung ans analoge Telefonnetz. Auch einige Notrufsysteme am Handgelenk funktionieren nicht mehr.

Hier müsse der Kunde tatsächlich nachrüsten, sagt Olaf Schulze. Die Einsparungen, die die Swisscom durch die Internet-Telefonie machen könne, wolle man jedoch den Kunden in Form von Preissenkungen weitergeben. Dieses Versprechen merkt sich das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso»!

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