Deutschland hat seine Bestimmungen für Holzfeuerungen bereits verschärft: Neue Öfen haben eine Typenprüfung zu bestehen. Bestehende Anlagen, welche die Feinstaub-Grenzwerte überschreiten, müssen künftig ersetzt oder mit einem sogenannten Staubabscheider nachgerüstet werden. «Ich rechne damit, dass das früher oder später auch in der Schweiz gilt», sagt Beat Müller, Sektionschef beim Bundesamt für Umwelt.
Im Moment sei die Abscheider-Technik für eine schweizweite Pflicht noch nicht weit genug entwickelt. In einzelnen Regionen werden solche Anlagen allerdings gefödert. Wie sie funkionieren, liess sich «Espresso» an der Fachhochschule Nordwestschweiz zeigen. In der einzigen Schweizer Prüfstelle für Holzfeuerungen.
Richtiges Feuern ist wichtig
Staubabscheider erzeugen ein elektrisches Feld im Kamin. In diesem Feld werden die aufsteigenden Feinstaubpartikel aufgeladen und an die Kaminwand transportiert. Dort verbinden sie sich zu grösseren Teilen, die beim Austritt aus dem Kamin weniger problematisch sind, weil sie im Gegensatz zu Kleinstpartikeln nicht in die Lunge gelangen können.
Zum Teil sind die Staubklumpen so gross, dass sie gleich im Kamin bleiben. Sie lagern sich an der Kaminwand ab, fallen von dort runter in einen Sammelbehälter. So können sie durch den Kaminfeger einfach entsorgt werden.
Der Feinstaub-Ausstoss lässt sich nicht allein mit einem Staubabscheider reduzieren. Wichtig ist laut Fachleuten vor allem, dass man richtig feuert und den Holzstapel im Cheminee von oben her anzündet, um Schadstoffe zu reduzieren. Entscheidend sei auch, dass das Cheminee oder der Ofen eine vollständige, saubere Verbrennung des trockenen Holzes ermögliche.
Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, ist ein Staubabscheider laut dem Leiter der Prüfstelle für Holzfeuerungen «noch das Tüpfelchen auf dem i». Josef Wüest sagt weiter: «Alte Dreckschleudern muss man ersetzen - da bringt ein Feinstaubabscheider nicht viel.»