«Espresso» hat wiederholt darüber berichtet: Bei Zuchtfisch sollte laut Umweltexperten wenn immer möglich Bio-Qualität bevorzugt werden. Der Pangasius des Schlemmerfilets Bordelaise von Coop stammt aus einer Zucht in Vietnam, die von Bio-Suisse zertifiziert wurde. Es handelt sich um eine der nachhaltigsten der Welt.
Eine Butter geht auf Reisen
Auf Anfrage bei Coop und Bio-Suisse heisst es übereinstimmend, dass der Fisch auf dem Schiffsweg von Asien nach Europa kommt, anders würde die Bio-Knospe nicht gewährt. In Europa nehmen der Fisch und seine Zutaten jedoch einen verschlungenen Pfad. Weil es in der Schweiz laut Coop keinen entsprechenden Verarbeiter gibt, wird das Schlemmerfilet im schwedischen Varberg hergestellt – 1400 Kilometer von der Schweiz entfernt.
Das scheint besonders seltsam, da Coop in der Deklaration betont, die Bio-Butter stamme aus der Schweiz. Die Butter legt also insgesamt fast 3000 Kilometer zurück, bis sie wieder auf dem Teller in der Schweiz landet. Grund sind die Bio-Richtlinien. Laut Bio-Suisse muss bei einem verarbeiteten Produkt die Butter aus der Schweiz stammen, um eine Knospe zu erhalten.
Produktion im Ausland ist die Ausnahme bei Bio-Suisse
Beim Produktionsland drückt Bio-Suisse beim Schlemmerfilet Bordelaise jedoch ein Auge zu. Das Schlemmerfilet sei konform mit den eigenen Richtlinien, schreibt Bio-Suisse. Vollständig im Ausland produzierte Produkte wie das Schlemmerfilet seien Ausnahmen im Sortiment.
Ökologischer Fussabdruck schwierig zu beurteilen
So absurd der Transportweg der Zutaten des Schlemmerfilets scheint, der WWF ist zurückhaltend mit Kritik. Das konkrete Produkt sei schwierig zu beurteilen. Es gebe jedoch eine Studie, die zeige, dass bei konventionellem Pangasius der Transportweg mit fünf Prozent einen relativ geringen Anteil des ökologischen Fussabdrucks ausmache. Der grösste Anteil hänge mit dem Futter zusammen.
Bei Bio-Pangasius sei der Anteil des Transportwegs noch geringer, da dieser Fisch nicht mit dem Flugzeug transportiert werden darf. Zudem sei bei einer Bio-Zucht die Fütterung nachhaltiger. Ohne eine detaillierte Ökobilanz könne man nicht abschätzen, wieviel der Umweg über das Produktionsland Schweden ausmache.