Soviel vorweg: Es ist kein Schwindel. Die Labelorganisationen – wie «Bio-Suisse» und «Demeter» – haben eine Liste von Auflagen festgelegt, die ein Bio-Imker erfüllen muss. Bei der Umgebung des Bienenhauses gilt: Es reicht, wenn mindestens die Hälfte der sogenannten «Bienenweide» aus ökologischen Landflächen oder Wildpflanzen besteht.
Die Bemühungen der Bauern um solche Ökoflächen, um Bio-Diversität, Umweltschutz und Renaturierungen haben einen Einfluss auf die Höhe der Direktzahlungen: «Deshalb bemühen sich immer mehr Bauern darum», sagt Imker Francesco Tucci, der im Fricktal ein Bienenhaus betreut und Bio-Honig produziert, gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Nur Bio-Zucker als Futter
Weitere Auflagen an die Bio-Imker sind unter anderem, dass das Bienenhaus aus natürlichem Material gebaut ist, dass sie die Tiere nur mit Bio-Zucker füttern, schonende Mittel gegen die gefährliche Varroa-Milbe einsetzen oder für sauberen Wachs garantieren. Und einem Bio-Imker sollte es nicht in erster Linie um den Profit gehen, sondern «es geht in erster Linie darum, einen Beitrag an die Natur zu leisten», wie es Francesco Tucci sagt.
Die Zertifizierungsorgane überprüfen regelmässig, ob ein Bio-Imker die Auflagen erfüllt. Beim Demeter-Honig sind sie noch strenger.
Duftende Lavendelblüten – das spricht sich herum im Bienenstock
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Nun gibt es ja auch noch Sorten-Honig, wie zum Beispiel Lavendelblüten- oder Waldhonig. Wie kann der Verkäufer garantieren, dass die Bienen nur diesen Nektar sammeln? Bio-Imker Francesco Tucci erklärt, es spreche sich im Bienenstock herum, wenn zum Beispiel ein Feld voller Lavendelblüten in der Nähe sei: «Alle Bienen gehen dann auf diese Blüten.» Ähnlich funktioniere es auch beim Waldhonig. Die Bienen «melken» dort eine bestimmte Lausart, die sich zu bestimmten Zeiten auf den Weisstannen niederlässt.