Eigentlich wollte er nur umweltbewusst handeln. Und doch wurde der Kunde aufgehalten, als er im Laden Kuchen- und Früchteschalen aus PET in die PET-Sammlung werfen wollte. Das gehe nicht, wurde ihm beschieden. Denn: Immer noch nimmt PET-Recycling Schweiz nur Getränkeflaschen zurück.
Das klingt nach Verschwendung: Fruchtschalen, die mit PET angeschrieben sind, dürfen nicht ins PET-Recycling. «Das ist unendlich ärgerlich», findet auch Jean-Claude Würmli, Geschäftsführer von PET-Recycling Schweiz, «denn gerade diese Schalen bieten ein gehöriges Potenzial.» Da wäre es doch logisch, diese ebenfalls zu rezyklieren? Aber so einfach sei es eben nicht, meint Würmli.
Zwar steht «PET» auf diesen durchsichtigen Plastikschalen und daneben steht die Ziffer 1 in einem Dreieck, was ebenfalls PET bedeutet. Das sei eben nicht wirklich ein offizielles Symbol, sagt Jean-Claude Würmli. Es stimme zwar, dass eine Schale mit diesem Symbol mehrheitlich aus PET sei. Was man aber nicht sehe, erklärt der Geschäftsführer von PET-Recycling Schweiz im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1: «Diese Produkte sind nur teilweise aus PET.»
Gefordert ist die Kunststoff-Industrie
In aller Regel seien bei diesen Schalen verschiedene Kunststoffe in Lagen miteinander verbunden. Dies sei von Auge nicht erkennbar, habe aber Folgen: «Das Recycling dieser mehrlagigen Kunststoffe ist heute in den allermeisten Fällen nicht möglich.» Daher konzentriere sich das PET-Recycling in der Schweiz auf das Sammeln von sortenreinen Getränkeflaschen. Diese sind mit dem offiziellen Schweizer PET-Recycling-Symbol gekennzeichnet.
Alle anderen PET-Produkte werden in den Recyclinganlagen aussortiert. Um dies zu ändern, ist für den Geschäftsführer von PET-Recycling Schweiz die Kunststoffindustrie gefordert. Diese müsse bei den PET-Schalen nachsitzen. Jean-Claude Würmli fordert: «Die Industrie muss diese Früchte- und Kuchenschalen schlichtweg recyclingfreundlicher ausgestalten.» Dann könne man sie auch wirklich wiederverwerten.