«Da ist doch in Sachen Nachhaltigkeit etwas nicht sauber bei der Migros», ärgert sich der Migros-Kunde aus dem Kanton Solothurn. 850 Franken hat das TV-Gerät neu gekostet, nun soll er sich schon wieder ein neues anschaffen, weil es keine Ersatzteile mehr gibt.
Migros-Sprecherin Martina Bosshard sagt, die Migros bemühe sich grundsätzlich sehr darum, Geräte zu reparieren. Man habe dafür drei eigene Werkstätten. Nichts mehr machen könne man hingegen, wenn der Hersteller keine Ersatzteile mehr liefere. Das sei bei diesem TV-Gerät von Samsung der Fall gewesen: «Weltweit wurden keine Ersatzteile mehr geliefert.»
Wie kam es dazu? Der koreanische Elektronikriese lässt über seine Schweizer Medienstelle dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» ausrichten, man kommentiere diesen Fall nicht. Samsung wollte sich auch nicht zum Thema Nachhaltigkeit äussern.
Reparieren statt wegwerfen
Generell stehe die Umwelt für die internationalen Grossproduzenten nicht im Vordergrund, sagt Michael Beckmann. Er ist verantwortlich für das Repair-Café in Bern, eine von mehreren unabhängigen Werkstätten.
Deren ehrenamtliche Mitarbeiter versuchen, auch jene Geräte zu reparieren, für die es laut Verkäufer oder Hersteller keine Ersatzteile mehr gibt. Laut Beckmann hören die Kunden vermehrt, eine Reparatur lohne sich nicht mehr. Da gelte es mit Rücksicht auf die Umwelt – und auch das Portemonnaie – Gegensteuer zu geben.
Etwa, indem man beim Kauf eines Elektrogerätes europäische Hersteller bevorzuge und sich auch nach den Ersatzteilen erkundige, empfiehlt Beckmann.