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Fische im Netz
Legende: Schweizer Fische sind ökologisch nicht unbedingt besser. Keystone

Umwelt und Verkehr Wie nachhaltig sind neue Schweizer Fischzuchten?

In der Schweiz wird heute doppelt so viel Fisch konsumiert als vor 20 Jahren. Dabei steigt auch die Nachfrage nach Schweizer Fisch. Es gibt hierzulande immer mehr Fischzuchten. Trotz neuer Technologien und kürzeren Transportwegen: So richtig nachhaltig ist Fisch aus Schweizer Fischzuchten nicht.

Bei modernen Fischzuchtanlagen wie der Valperca in Raron im Wallis zirkuliert das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf. Dies braucht wenig Frischwasser und hat den Vorteil, dass man das ganze Jahr über Fisch züchten kann, auch im Winter. In der Anlage Valperca werden pro Jahr 300 Tonnen Egli produziert, dies entspricht einem Zehntel der gesamten Schweizer Produktion.

Andere schon bestehende Anlagen im Luzernischen oder in Basel sind deutlich kleiner. In Buttisholz (LU) ist jedoch für nächstes Jahr die Eröffnung einer grossen Anlage geplant, in der pro Jahr 1000 Tonnen Salzwasserfische produziert werden können. Doch wie sinnvoll und ökologisch sind solche Anlagen? «Espresso» beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie steht es um den Tierschutz?

Mehr zum Thema:

In der Schweiz gibt es Auflagen im Tierschutzgesetz. So müssen Fische vor dem Töten betäubt werden. Personen, die Anlagen betreuen, müssen zudem entsprechend ausgebildet sein. Mit geschlossenen Fischzuchtanlagen gibt es bezüglich dem Tierschutz-Aspekt jedoch noch wenig Erfahrung.

Sind Fische aus solchen Anlagen Bio?

Ein Bio-Label gibt es für solche Anlagen mit geschlossenem Wasserkreislauf nicht, ein solches würde einen natürlichen Wasserkreislauf verlangen.

Wie nachhaltig ist Schweizer Fischerzucht?

Wegen weniger Abwasser und kürzeren Transportwegen haben Schweizer Fischzuchten mit geschlossenem Wasserkreislauf ökologisch positive Seiten. Da die meisten Fischzuchten jedoch nicht auf pflanzenfressende Fische wie Karpfen oder Tilapia setzen, sondern auf sogenannte Räuber wie Egli, Zander oder Wolfsbarsch, wird für die Fütterung oft Fischmehl verwendet. Dieses Fischmehl stammt von Fisch-Jagd aus den Meeren, und trägt darum auch zur Überfischung der Meere bei.

Zur Illustration: Für ein Kilogramm Egli benötigt es gemäss WWF 3,5 Kilogramm Wildfisch. In einigen Jahren könnte das Fischmehl durch Insektenmehl ersetzt werden, bis dahin ist jedoch auch bei vielen Fischen aus der Schweiz die Nachhaltigkeit ein heikles Thema.

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