Sie ist etwas schlanker, dafür auch höher, die neue Verpackung der kleinen Mövenpick-Glacé-Portion. Doch der Schein trügt: Es ist weniger drin im neuen Design. Zehn Milliliter oder sechs Prozent weniger – nur noch 165 statt wie bislang 175 Milliliter.
Ein gesalzener Wermutstropfen für alle Freunde dieses süssen Desserts, denn: Weniger Inhalt bedeutet für Mövenpick offenbar nicht, dass das einen tieferen Preis nach sich ziehen müsste. Die Glacés kosten nämlich genau so viel wie zuvor: 3.70 Franken.
Eine Hörerin des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» hat die versteckte Preiserhöhung in der Filiale eines Grossverteilers ausgemacht. Alte und neue Verpackungen standen dort nebeneinander in der Kühlvitrine.
«Investitionen haben ihren Preis»
Hergestellt werden die Mövenpick-Glacés seit zwei Jahren von Froneri, und zwar in den Schweizer Produktionsstätten der international tätigen Lebensmittelfirma mit Hauptsitz in England. Gegründet wurde Froneri wiederum von Nestlé, welche die Mövenpick-Glacés 2003 aufkaufte.
Und Andreas Rodel, Marketingleiter von Froneri Switzerland, sagt gegenüber «Espresso»: «Das ist keine versteckte Preiserhöhung.» Die neuen Glacé-Kübelchen böten nämlich zwei wesentliche Verbesserungen für den Kunden: Zum einen eine Schutzfolie zwischen Deckel und Glacé und zum anderen einen längeren und «ergonomisch verbesserten» Löffel, mit dem man jetzt auch den Boden des Bechers besser erreiche. Mit beiden Änderungen entspreche man Kundenwünschen. «Solche Investitionen haben aber auch ihren Preis», so Rodel.
Am Glacé selber freilich wurde nichts geändert. Gleiche Rezeptur, einfach weniger Inhalt. Der Ärger darüber würde aber durch die verpackungstechnischen Verbesserungen aufgewogen, ist der Marketingchef überzeugt. Ob das auch die Glacé-Fans freut? Nun ja, sie nehmen immerhin weniger Kalorien zu sich.