Ob Frühstücks-Cerealien, Waschmittel oder Kosmetika – in grosszügigen Verpackungen verbirgt sich häufig enttäuschend wenig Inhalt. Diese Erfahrung musste auch «Kassensturz»-Zuschauerin S.S machen.
In der Apotheke kaufte sie sich für 30.50 Franken den «Avène Eau Thérmal»-Sonnenschutz. Zu Hause dann die grosse Überraschung: Der Flascheninhalt ist halb leer.
Erstaunt sucht sie nach möglichen Gründen: Die Mengenangabe ist unter der Preisetikette versteckt. Doch sie ist mit 40 ml korrekt angegeben. Nur: Die Verpackung bietet mindestens Platz für 80 bis 100 ml. «Ich habe vor allem Verpackung mit Luft gekauft», ärgert sich S.S.
Tatsächlich umgibt die Industrie ihre Produkte gerne mit viel Luft – ganz legal. Denn: Die Verpackungsgrösse hat einen entscheidenden Einfluss auf die Kaufentscheidung. Eine echte Luftpackung ist es erst, wenn das Missverhältnis zwischen Inhalt und Umfang Verbrauchern ein besseres Preis-Leistungsverhältnis vortäuscht.
Keine Luftnummer
Für Avène hat die Luft in der Packung nach eigenen Angaben eine Platzhalterfunktion: Beim Produkt handle es sich um ein Sonnen-Fluid, welches vor Gebrauch gut geschüttelt werden müsse. «Daher wird das Produkt nicht vollständig gefüllt, damit genug Platz bleibt, um das Produkt vor dem Auftragen zu mischen», schreibt der Konzern.
Auf die Verschwendung von Ressourcen angesprochen, entkräftet die Firma. Und gibt sich besonders umweltfreundlich: «Die Marke Eau Thermale Avène entwickelt ein freiwilliges Energiesparprogramm, eine verantwortungsvolle Einkaufspolitik und umweltfreundliche Verpackungen», heisst es.