Der «Stopp-Werbung»-Kleber basiert auf einer freiwilligen Vereinbarung zwischen der Post und Konsumentenschutz-Organisationen. Fast die Hälfte der Haushalte in der Schweiz hat einen solchen Kleber am Briefkasten. In den Kantonen Basel-Stadt, Zürich und Zug sind es sogar 60 Prozent. Diese Kleber sind der Post schon seit Längerem ein Dorn im Auge.
Pöstler sollen auffordern Kleber zu entfernen
Vor drei Jahren lancierte die Post einen «Werbung-OK»-Kleber – mit mässigem Erfolg. Nun sollen die Pöstler mithelfen, die «Stopp-Werbung»-Kleber loszuwerden, wie der Tages-Anzeiger berichtete.
Im Mitarbeitermagazin der Post steht, dass die Zustell-Mitarbeitenden seit Anfang Mai die Postkunden auf den Stopp-Werbung-Kleber ansprechen sollen: «Sie zeigen ihnen die Vorteile unadressierter Werbesendung auf. Die Post will mit dieser Aktion die unadressierte Direktwerbung fördern», heisst es im Mitarbeitermagazin.
Postsprecher Bernhard Bürki bestätigt dies: «Es gibt viele Haushalte, die nach einem Umzug den Stopp-Kleber vom Vormieter übernehmen. Vielleicht aber möchten sie unadressierte Werbung, darum soll der Pöstler nachfragen, ob dem so ist.»
Eine kurze Strassenumfrage von «Espresso» zeigt: Die Aktion der Post kommt bei den Kunden schlecht an. Für keinen der Befragten kommt es in Frage, den Kleber wieder wegzunehmen. «Ich will doch nicht, dass mein Briefkasten überfüllt wird», meint eine junge Frau.
Für einen älteren Mann kommt es ebenfalls nicht in Frage, den Kleber am Briefkasten wegzunehmen: «Die Post soll akzeptieren, dass man keine Werbung will.» Eine ältere Dame schüttelt empört den Kopf: «Nein, auf keinen Fall würde ich den Kleber wegnehmen.»