«Ein guter, intakter Boden hält die Pflanzen gesund und vital», erklärt der Gärtnermeister Martin Dietwyler seinen Kunden immer wieder aufs Neue. Der Boden ist die Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. Dietwyler rät: «Finger weg vom Spaten!» Statt den Boden zu bearbeiten, sollte man ihn besser mit Mulch bedecken. Eine Technik, die Martin Dietwyler in seiner Erlebnisgärtnerei in Rüfenach seit 20 Jahren anwendet, besonders bei Nutzpflanzen.
Laub ist kein Abfall
Durch die Bodenbearbeitung wird die Bodenstruktur zerstört und das Bodenleben durcheinandergebracht. Besser ist, den Boden mit Mulch, also mit organischem Material, zu bedecken. So geschieht es zum Beispiel auf dem Waldboden auf natürliche Art und Weise. Blätter, Äste und Pflanzenreste bedecken den Waldboden Zentimeter dick.
Das funktioniert auch im Garten. Für das Mulchen eignen sich verschiedene Pflanzenreste wie Gras- und Rasenschnittgut oder Laub, aber auch Holzhäcksel und Sägemehl. Wichtig ist, dass das Material nicht zu nasse ist, sonst entsteht Fäulnis. Überschüssiges Material, wie zum Beispiel das Laub im Herbst, gehört nicht in die Grünabfuhr. Besser verteilt man es auf die Gemüsebeete, unter Sträucher und Bäume oder man häuft es für den späteren Gebrauch in einer Ecke im Garten an.
Schutz und Nahrung für die Bodenlebewesen
Die Mulchschicht darf mehrere Centimeter dick sein. Sie dient dem Boden als eine Art Schutzschild gegen Kälte und Nässe. Überschüssiges Regenwasser wird vom organischen Material aufgenommen und verhindert so Staunässe. Als Isolierschicht schützt Mulch zudem vor Extremtemperaturen und unterdrückt die Unkrautentwicklung.
Wir düngen nicht die Pflanzen, sondern füttern die Bodenlebewesen.
Doch die wichtigste Funktion des Mulchens ist die Nähstoffzufuhr für die Bodenlebewesen. «Wir düngen damit nicht die Pflanzen, sondern füttern die Bodenlebewesen», erklärt Martin Dietwyler. Die Bodenlebewesen bauen die Pflanzenreste ab und setzen so wichtige Nährstoffe für die Pflanzen frei. Mulch schafft die Grundlage für neues Wachstum im Frühjahr.