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Hallimasch Das ist das grösste Lebewesen der Welt

Das grösste Lebewesen der Erde ist nicht ein Walfisch und auch kein Mammutbaum. Es ist ein riesiger Pilz namens Hallimasch. Erfahre mehr zum unbekannten Riesen, der auch in der Schweiz zuhause ist.

1. Gigantischer Greis

Das grösste Lebewesen der Erde ist der dunkle Hallimasch in einem Nationalpark in Oregon, USA. Er bedeckt eine Fläche, die so gross ist wie ca. 560'000 nebeneinander stehende Elefanten und wiegt schätzungsweise soviel wie 900 kleinere Autos. Forscher schätzen das Alter des Giganten auf 2400 Jahre. Auch in der Schweiz lebt ein riesen Exemplar des dunklen Hallimasches. Fast 50 Fussballfelder gross und schon über 1000 Jahre alt ist der Hallimasch im Nationalpark im Graubünden.

2. Gewaltiges Erbgut

Ein internationales Forschungsteam hat die Gene mehrerer Hallimasche untersucht und sie mit anderen Pilzen verglichen. Der Hallimasch hat laut den Ergebnissen doppelt so viele einzelne Gene wie verwandte Pilzarten. Deshalb kann er in rasendem Tempo wachsen und sich über riesige Flächen ausbreiten. Er hat ausserdem überdurchschnittlich viele Enzyme entwickelt, mit denen er auch in lebende Bäume eindringen und sie zersetzen kann.

Symbolbild Pipette und farbige Flüssigkeiten in verschiedenen Gefässen
Legende: Keystone

3. Lange schnelle Finger

Typisch für den Hallimasch sind die sogenannten Rhizomorphen. Diese wurzelähnlichen Stränge können bis zu 5 mm dick werden. Sie wachsen ein bis zwei Meter pro Jahr und können so in weit entfernte nährstoffreiche Gebiete vordringen. Zusätzlich zu den Rhizomorphen hat der Hallimasch, wie viele andere Pilze, ein sogenanntes Myzel. Das ist ein weissliches Geflecht aus ganz dünnen Fäden, das sich unter anderem zwischen Rinde und Stamm eines Baumes ausbreitet.

Schwarze Rhizomorphen
Legende: Rhizomorphe dienen ähnlich wie Wurzeln dem Nährstofftransport. Keystone

4. «Heil im Arsch»

Der abführend wirkende Hallimasch wurde von den Römern verspiesen, um nach einem üppigen Gelage den Magen zu leeren. Der Name «Hallimasch» könnte daher eine Ableitung von «Heil im Arsch» sein. Wenn der Pilz 15 Minuten im siedenden Wasser gekocht wird, lässt die abführende Wirkung nach. Gekocht ist er sogar ein sehr schmackhafter Pilz. Um sicher zu gehen, sollte man die gefundenen Pilze trotzdem zuerst zu einer Pilzkontrollstelle bringe.

5. Gut oder böse?

Der Hallimasch ernährt sich von den Nährstoffen im Totholz. Dank der Zersetzung der alten Bäume, die der Pilz vorantreibt, können jüngere Pflanzen wieder wachsen. Er ist also ein wichtiger Teil des Ökosystems Wald. Da einige Hallimasch-Arten in der Lage sind, auch lebendige Bäume zu Fall zu bringen, ist der Hallimasch unter den Förstern jedoch ein gefürchteter Schädling. Mit seinen Pilzfäden dringt er in die Wurzeln der Bäume ein und entzieht ihnen jegliche Nährstoffe.

Wald mit liegenden, toten Bäumen
Legende: Ein vom Hallimasch befallener Baum im Büdner Nationalpark. Keystone

6. Ein kleines Licht im Krieg

Wenn unter der Rinde eines Baumes ein grünliches Licht hervordringt, ist es möglicherweise ein Hallimasch, der sich da eingenistet hat. Wenn Temperatur und Feuchtigkeit stimmen, kann er den natürlichen Leuchtstoff Luciferinen abbauen. Wissenschaftler konnten bis heute nicht sicher erklären, warum Pilze leuchten. Die Menschen haben sich diese Eigenschaft jedoch bereits zu Nutzen gemacht. Ende des 19. Jahrhunderts wurden von Hallimasch überwachsene Korkstücke in den ersten Kriegs-U-Booten als Beleuchtung für Messgeräte und Uhren verwendet.

Geräte im innern eines alten U-Boots.
Legende: Später wurden die U-Boot-Kabinen mit Glühbirnen beleuchtet. Colourbox

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