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Tipps vom Gartenexperten Der Weg zur artenreichen Hecke

Eine Hecke ist mehr als ein Sichtschutz oder eine Grundstücksgrenze. Eine Hecke bietet Lebensraum für vielerlei Insekten und Tiere. Grüngold-Gartenexperte Stefan Nänni erklärt, was es für eine artenreiche Wildhecke braucht.

Stefan Nänni, Gartenexperte Grüngold GmbH

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Stefan Nänni ist diplomierter Umweltfachmann sowie Garten- und Landschaftsgestalter. Für das Sommerprojekt «Die Gartenbauer aus Oberwil» plant er die Gartenumbauarbeiten. In dieser Anleitung gibt er Tipps, wie ihr auch euren Garten naturnah umgestalten könnt.

1. Inventur vom Garten

Bevor der ganze Garten umgekrempelt wird, gilt es einmal eine Bestandesaufnahme zu machen: Was wächst hier eigentlich alles? Was ist einheimisch, was invasiv und muss weg? Oft verbergen sich im Garten einige Pflanzenschätze, die es zu bewahren gilt.

Hier zur Liste mit Pflanzen, die euren Garten bereichern.

2. Invasive Neophyten entfernen

Invasive Neophyten, die sich unkontrolliert ausbreiten und einheimische Pflanzen verdrängen, müssen sorgfältig entfernt werden. Denn: Sie bieten unseren einheimischen Tieren weder einen geeigneten Lebensraum, noch Nahrung . Einer dieser invasiver Neophyten ist der Kirschlorbeer, der auch im Garten der «Gartenbauer von Oberwil» seine Wurzeln geschlagen hat.

Zuerst werden alle Äste abgesägt und die Wurzeln von Hand oder maschinell entfernt – vor allem jene an der Oberfläche, die austreiben können. Keimlinge werden auf der gesamten Fläche vollständig ausgegraben und entfernt .

3. Bodenreinigung

Nachdem die Kirschlorbeerhecke komplett entfernt worden ist, wird der Boden bereit gemacht für die Neupflanzung einer Hecke mit einheimischen Sträuchern. Die gerodete Fläche wird nachplaniert , das heisst, Unebenheiten werden ausgeglichen.

Ein altes Haus in Zug, vier Personen stehen davor im Garten.
Legende: Nachdem alle Unebenheiten ausgeglichen wurden, ist die Fläche bereit für die Neubepflanzung. SRF

3. Eine einheimische Hecke pflanzen

Nun werden die Sträucher ausgelegt und gepflanzt. Eine artenreiche Wildhecke enthält einheimische Sträucher unterschiedlichster Art. Darunter sind schnell und langsam wachsende, immergrüne und laubabwerfende, solche mit essbaren und solche mit ungeniessbaren Früchten.

Die Sträucher werden idealerweise in einem zwei Meter breiten Streifen und in mehreren Reihen gepflanzt. Die schnell wachsenden kommen in die Mitte, die langsameren an den Rand. Falls weniger Platz vorhanden ist, werden die Pflanzen einreihig ausgelegt.

Die Pflanzen müssen zum Schluss gut gewässert werden, damit sie anwachsen können. Das wird in den folgenden vier Wochen wiederholt. Wenn sie austreiben und nicht welken, brauchen die Pflanzen kein Wasser mehr.

Wichtig: Grenzabstände beachten; Sträucher aus rechtlichen Gründen nicht näher als 60 cm an die Grenze des Grundstücks pflanzen.

4. Krautsaum pflanzen

Damit ist es aber noch nicht getan: Entlang der Hecke wird auf beiden Seiten ein Krautsaum gepflanzt oder gesät. Das ist ein artenreicher wiesenähnlicher Streifen nur mit Kräutern und standortgerechten Wildstauden. Er dient als wichtiger Lebensraum für Insekten, welche wiederum Nahrungsquelle sind für Vögel, die in der Hecke leben.

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